Marines CCS: Wie sich CO2 sicher und dauerhaft unter der Nordsee lagern lässt
Ohne CCS, die Abtrennung und Speicherung von Treibhausgasen, und damit auch die Speicherung von CO2 im Meeresboden können die klimapolitischen Ziele kaum erreicht werden. Doch in Deutschland gibt es viele offene Fragen und zahlreiche rechtliche Hürden.
In der naturwissenschaftlichen Forschung besteht Konsens: Selbst mit einer ambitionierten Klimapolitik wird die Menschheit bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts voraussichtlich immer noch 5 % bis 15 % der aktuellen CO2-Emissionen freisetzen und den Klimawandel vorantreiben. Diese Restemissionen entstehen zum Beispiel bei der Zementherstellung, der Müllverbrennung, im Flug- und Schwerlasttransport oder der Landwirtschaft. Um diese Emissionen auszugleichen, muss das CO2 direkt an seinen Quellen abgefangen sowie aus der Atmosphäre entnommen werden. Anschließend muss das Gas sicher eingelagert werden. Verfahren zur CO2-Abscheidung und -Speicherung werden auch als CCS (Carbon Capture and Storage) bezeichnet.
Unser Lesetipp zum Thema: Der CO2-Entzug
CO2 ist ein langlebiges Gas. Seine Entnahme und Speicherung müssen daher effektiv und dauerhaft sein. Kohlendioxidentnahmemethoden wie Direct Air Capture (DAC) und Bioenergiegewinnung mit Kohlendioxid-Abscheidung und -Speicherung (BECCS) sind auf die Speicherung im geologischen Untergrund angewiesen. In Europa wird CCS bisher nur in Norwegen im industriellen Maßstab angewendet. Das CO2 wird hierbei unter den Meeresboden verpresst. In den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien sowie in Norwegen planen verschiedene Firmen weitere Großprojekte für die marine geologische CO2-Speicherung in der Nordsee, weil sich dies mittlerweile aufgrund der steigenden Preise für Emissionszertifikate auch wirtschaftlich lohnen kann.
Unter dem Boden der Nordsee wäre Platz, um für viele Jahre die Restemissionen Deutschlands an CO2 zu speichern
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