Nach der Flut: Stolberger Metallverarbeiter bauen wieder auf
Mitte Juli zerstörte eine Flutwelle Teile der Metallindustrie von Stolberg bei Aachen. Jetzt, sechs Monate später, waren wir noch einmal vor Ort. Der Wiederaufbau ist in vollem Gange, teilweise läuft die Produktion schon wieder.
Anfang Januar ist alles grau im westlichen Zipfel der Republik, auch in Stolberg. Aber in der alten Kupferstadt an der Vicht gibt es auch viele Lichtblicke. „Beim Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe sind wir dank der tollen Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter gut vorangekommen. In Teilen produzieren wir auch schon wieder regelmäßig“, verrät Ansgar Nonn, CEO der Prym Group, den VDI nachrichten. Deutschlands ältestes industrielles Familienunternehmen fertigt in der Firmenzentrale am Flüsschen Vicht unter anderem Druckknöpfe für die Bekleidungsindustrie und Kontaktelemente für die Automobilindustrie. „Leider fehlen uns noch einige Ersatz-/Maschinenteile, da die Lieferzeiten zurzeit sehr, sehr lang sind. Wir hoffen, im März wieder vollständig normal produzieren zu können.“
In der Nacht kam es zur Flutkatastrophe
Am 14. Juli des letzten Jahres war es hier in der Talsohle der Stadt Stolberg nachts zur Katastrophe gekommen. Nach wochenlangem Starkregen liefen die Talsperren voll. Das ansonsten so beschauliche Flüsschen Vicht schwoll zum reißenden Strom an. Eine Flutwelle verwüstete große Teile der Stolberger Innenstadt und der hier ansässigen Industrie. Die VDI nachrichten waren wenige Tage später vor Ort:
Die VDI nachrichten haben das in einer spannenden Reportage beschrieben
Mit Axel Wirthmüller, dem Betriebsleiter der Geschäftsbereiche Prym Fashion (u. a. Druckknöpfe) und des Automobilzulieferers Inovan, geht‘s heute, Anfang Januar, noch einmal über den breiten Boulevard des Firmengeländes. Nach der Flut hatten sie hier ein Zelt aufgebaut, um Coils und Bänder, unverzichtbare Ausgangsprodukte für die Produktion von Prym Fashion, zu trocknen und zu reinigen. „Wir konnten viele von unseren Materialien retten“, so Wirthmüller.
Aber Maschinen und Anlagen der Druckknopfsparte haben sehr gelitten. Im Kellergeschoss seien auf über 80 m Schaltschränke geflutet und damit auch die Lebensadern zum darüberliegenden Oberflächenzentrum gekappt worden, erzählt Wirthmüller. Eine Riesenaufgabe stand Prym ebenso wie den anderen Stolberger Metallverarbeitern bevor – so viel stand damals fest.
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