Straßenbahnlärm dank Flüsterdämpfern effektiv bekämpfen
Bahnlärm an der Quelle reduzieren: Das Unternehmen Schrey & Veit GmbH entwickelt seit fast 30 Jahren Schienenstegdämpfer. Jetzt bescheinigen die Münchner Stadtwerke in einem Gutachten die Effizienz dieser Technologie im Vergleich zu anderen.
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Wie können Straßenbahnen noch leiser gemacht werden? Im Rahmen der Lärmaktionsplanung suchen zurzeit Länder, Städte und Kommunen nach Lösungen, um die Belastung durch Umgebungslärm langfristig zu senken.
In München haben die Stadtwerke ein umfangreiches Lärmgutachten herstellen lassen. „Flüsterdämpfer“ seien die effektivste Maßnahme, um Schall zu reduzieren, heißt es.
Keine Schallschutzwände möglich
Testfeld war dabei die Tramlinie 25 nach Grünwald. Im Rahmen der Gleis-Grunderneuerung der Linie wurde eine Strecke von rund 2,2 km, die fast durchgehend von Wohnhäusern gesäumt ist, von 2022 bis 2023 getestet. In dem besonderen Fall konnten keine Schallschutzwände gezogen werden. So wurden drei Varianten auf jeweils 50 m langen Testabschnitten untersucht: eine Lösung mit kunststoffbesohlten Schienenschwellen, eine mit Raseneindeckung der Gleise und zwei unterschiedliche Typen von Schienenstegdämpfern der Firma Schrey & Veit.
Schienendämpfer als wirksamste Lösung
Das Ergebnis des Gutachtens bescheinigt Letzteren eine „deutliche Wirksamkeit“ – damit seien die Schienenstegdämpfer die wirkungsvollste der drei Varianten. Schrey & Veit-Geschäftsführer Karl-Stephan Schneider: „Wir freuen uns sehr, dass sich die Wirksamkeit unserer Schienendämpfer, die ja weltweit auf vielen Strecken schon verbaut sind, auch hier bewiesen hat.“ Er erklärt das Grundprinzip der Technologie: „Im Grunde ist es ganz einfach: Wir reduzieren den Schall an der Quelle, also an der Schiene. Denn der Lärm entsteht zu wesentlichen Teilen durch die Vibration der Schienen.“
Bis zu 5 dB Lärmreduktion
Die Gesamt-Schallreduktion hänge dabei von der Aufteilung der beiden dominierenden Rollgeräusch-Schallquellen Rad und Schiene ab. Ermittelt wurden schon Reduktionen bis zu 5 dB, so Schneider. Bei der Fahrzeug-Gleiskonstellation der Teststrecke sei sie etwas geringer ausgefallen. Das liege zum einen am Schienenprofil und zum anderen daran, dass „wir hier nicht so viel Masse auf den Dämpfer bringen konnten“, so Schneider.
Schrey & Veit GmbH wurde 1994 in Sprendlingen in der Nähe von Stuttgart gegründet und hat sich auf die Geräuschreduzierung durch Radabsorber und Schienendämpfersysteme für Hochgeschwindigkeitszüge, Straßenbahnen und Bergbahnen spezialisiert. (mv)