Solar: Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach stehen hoch im Kurs
Drei Viertel aller Hausbesitzer in Deutschland wollen eine Solarstromanlage, sofern ihr Dach dafür geeignet ist. Die Bedingungen für eine solche Anschaffung sind gut, denn für viele dieser Anlagen entfällt ab 2023 die Umsatzsteuer.
Jeder fünfte Hausbesitzer will bereits in den kommenden zwölf Monaten auf Photovoltaik setzen. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in Auftrag gegeben und jetzt veröffentlicht hat. Diese Befragung unter 1022 Immobilienbesitzenden in Deutschland hat das Marktforschungsinstitut Yougov durchgeführt. Demnach wünschen sich vier von fünf dieser Interessentinnen und Interessenten neben der Solarstromanlage gleichzeitig einen Solarstromspeicher, um den selbst erzeugten Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können.
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Solar auf dem Dach zieht weiter an
Laut BSW zeichnet sich 2022 ein kräftiges Plus an neuen Installationen ab. Im Bereich Photovoltaik (Strom) liegt dieses Plus bei rund 30 %. Im Segment Solarthermie (Wärme) geht der Verband von rund 10 % mehr Installationen aus. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung des BSW 2023 fortsetzen und die Solartechnik-Nachfrage wird weiter anziehen. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, wir erwarten einen länger anhaltenden Solarboom. Getragen wird dieser vor allen Dingen von Privathaushalten“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
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Keine Umsatzsteuer für Solar auf Wohngebäuden
2023 wird es in Bezug auf Solaranlagen eine Änderung im Umsatzsteuergesetz geben. Bei Photovoltaikanlagen auf oder in der Nähe von Wohngebäuden entfällt die Umsatzsteuer von zuvor 19 %. Es gilt dann ein Steuersatz von 0 % (§ 12 Abs. 3 UstG). Begünstigt sind vor allem Photovoltaikanlagen auf Eigenheimen. Aber auch Anlagen mit einer Leistung von über 30 kW Nennleistung profitieren von steuerlichen Erleichterungen, sofern sie sich auf oder in unmittelbarer Nähe von größeren Mietshäusern befinden.
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Investitionsbedingungen für Solar auf Dächern verbessern
„Nur wenn die Solartechnik jetzt in allen Anwendungsbereichen entfesselt wird und wir das in diesem Jahr erzielte Marktwachstum auch in den kommenden vier Jahren jeweils beibehalten, wird die Solarbranche im politisch gewünschten Umfang zum Erreichen der Klima- und Energiewendeziele beitragen“, so Körnig.
So sieht der BSW für 2023 bei der Verbesserung der Investitionsbedingungen für gewerbliche Investoren politischen Nachholbedarf. Zwar registriert der Verband auch hier ein grundsätzlich gewachsenes Investitionsinteresse. Gleichzeitig beobachtet er jedoch, dass unverhältnismäßige Auflagen beim Netzanschluss, zu viel Bürokratie in den Genehmigungsverfahren sowie zu restriktive Auktionsbedingungen viele Unternehmen schließlich davon abhalten, ihr Firmendach tatsächlich mit Solarzellen zu bestücken oder zeitnah in einen Solarpark zu investieren.