Transport von radioaktivem Müll auf Autobahn getestet
Ein leerer Castorbehälter wurde auf eine Testfahrt durch Nordrhein-Westfalen geschickt, um den möglichen Atommülltransport zu testen. Es gibt jedoch Bedenken bezüglich des Risikos von Transporten von radioaktivem Müll über Autobahnen.
Um den Prozess der möglichen Atommülltransporte zu testen, wurde am Dienstagabend (den 7. November) ein leerer Castorbehälter auf eine Testfahrt durch Nordrhein-Westfalen geschickt. Nach Angaben der dpa verließ der Schwertransport das Gelände der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) wie geplant gegen 22 Uhr.
Dieser Transport, der insgesamt 130 t wiegt, soll in der Nacht zum Mittwoch im etwa 170 km entfernten Zwischenlager Ahaus im Münsterland ankommen. Aufgrund seiner Größe durfte der Schwertransport nur in der Nacht auf die Straße.
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300 000 Brennelement-Kugeln in Jülich
In Jülich befinden sich etwa 300 000 Brennelement-Kugeln, die aus einem früheren Versuchsreaktor stammen und in 152 Castorbehältern gelagert sind. Die endgültige Entscheidung über ihre Zukunft steht noch aus. Eine Option ist der Transport nach Ahaus, was von den Bundesministerien für Forschung, Umwelt und Finanzen bevorzugt wird. Der Testlauf dient dazu, die aufwendige Beladung in Jülich, den Transport und die Entladung in Ahaus zu überprüfen. Im November ist ein weiterer Probetransport geplant, bei dem Aufsichtsbehörden und Sachverständige anwesend sein werden.
Risiko von Transporten von radioaktivem Müll über Autobahnen
Es gibt jedoch Widerstand gegen diese möglichen Transporte. Verschiedene Initiativen weisen auf potenzielle Nachteile hin, darunter die Tatsache, dass es in Ahaus keine Reparaturmöglichkeiten für defekte Castorbehälter gibt. Vor einer endgültigen Lagerung wäre eine Neuverpackung der Brennelement-Kugeln erforderlich, was in Ahaus nicht durchführbar ist. Zudem sehen einige das Risiko von Transporten über Autobahnen in NRW als erheblich an.
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Die zweite Option besteht darin, den radioaktiven Müll in Jülich zu belassen, was von CDU und Grünen in ihrem Koalitionsvertrag von 2022 bevorzugt wird. Hierfür wäre aber ein neues Zwischenlager erforderlich, da die Genehmigung für das derzeitige Zwischenlager, in dem der Atommüll derzeit gelagert wird, Mitte des vergangenen Jahrzehnts auslief. (mit dpa)