Umweltbelastungen: Wie Sensoren an Pflanzen das Stadtklima erfassen
Forschende an der Universität Lübeck wollen Pflanzen mit einem Netz kommunizierender Sensoren ausstatten und so ein differenziertes Bild über Umweltbelastungen in Städten erhalten.
Heiko Hamann hat kein spezielles Faible für Pflanzen. Dennoch steht in seinem Labor ein Gewächs mit gefleckten Blättern. Nicht zur Zierde, sondern als Versuchsobjekt. Die Pflanze ist in einem abgedunkelten Labor untergebracht, in einem 50 cm hohen Glaskasten, in magentafarbenes Licht getaucht. Es sind Wachstumslichter in blau und rot, die sich zu einem Pink mischen. An einem der Stiele der Buntnessel baumelt ein Sensor – eine kleine Platine, die wie ein Minicomputer funktioniert, zwei Nadeln führen in die Pflanze hinein.
Hamann ist Professor für Servicerobotik am Institut für Technische Informatik der Universität Lübeck. Bereits in einem Vorgängerprojekt hat er sich mit Pflanzenexperimenten und Schwarmintelligenz befasst. In „Florarobotica“ ging es 2019 darum, Pflanzen mithilfe von Lichtimpulsen zu formen. Die Signale dafür sandten Miniroboter aus, die direkt an die Pflanzen montiert waren.
Projekt Watchplant: Sensoren an der Pflanze erfassen Faktoren für Umweltstress
Sein aktuelles Projekt heißt Watchplant. Es hat die Sensorik von Umweltstressfaktoren im Blick. In diesem Fall sollen die Roboterchen einen Service am Menschen vollbringen. „Es sind ja nicht wirklich Roboter – sie bewegen sich nicht, sie manipulieren kaum ihre Umwelt. Aber es sind Sensorknoten, die zusammenwirken, als Schwarmeffekt sozusagen“, grenzt Hamann ein.
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