Wasser: Knappheit wird für Landwirte zum Problem – neue Strategien sind gefragt
Mit zunehmender Erwärmung des Klimas muss sich die Landwirtschaft verstärkt auf Wassermangel einstellen. Während sich die Politik ratlos zeigt, verweisen Wasser- und Ressourcenexperten auf verschiedene Anpassungsstrategien.
Der Grundwasserspiegel sinkt. Flüsse und Seen verwandeln sich in Staubschüsseln. Nach dem Weizen drohen jetzt auch Dürreschäden bei Mais und Kartoffeln. „Zu wenig Regen und zu heiße Temperaturen schaden der Ernte“, sagt Steffen Bilger, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag. Er sieht die Überlebensfähigkeit von Höfen auf dem Spiel stehen und fordert von der Bundesregierung für die Bauern Ausgleichszahlungen für die Witterungsschäden.
Dürre: 2022 wird kein Ausnahmejahr bleiben
Deutschland erlebt in diesem Jahr eine Dürre, wie sie seit vielen Jahren im Mittelmeerraum bekannt ist. Doch 2022 wird wohl kein Ausnahmejahr bleiben. Laut dem vom Umweltbundesamt herausgegebenen Monitoringbericht 2019 zur deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel hat sich die Anzahl der Monate mit ungewöhnlich niedrigen Grundwasserständen bereits seit 1961 erhöht. In einigen Regionen sind die Grundwasserspiegel in den letzten vier Jahren um einige Zentimeter bis Dezimeter gesunken. Auch die bis 1990 erkennbaren zyklischen Auf- und Abs sind seit Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr zu sehen.
Im Frühjahr 2022 zeigten Daten der Grace-Satelliten aus einem Forschungsprojekt der Nasa und des DLR, dass Deutschland zu den Regionen in der Welt gehört, in denen besonders viel Wasser verloren geht. Allein in den letzten 20 Jahren gingen 2,5 Mrd. m³ Wasser pro Jahr aus Böden, Vegetation, Gewässern und Grundwasser verloren. Das ist insgesamt etwa so viel wie die Wassermenge des Bodensees.
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