Weniger Treibhausgasemissionen in der EU als im Vorjahr
Der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) ist in den EU-Ländern im zweiten Quartal zurückgegangen, so das Statistikamt der EU, Eurostat.
Im Q2/23 (April bis Juni 2023) habe die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen (THG) bei 821 Mio. t CO2-Äquivalenten gelegen, so Eurostat, 5,3 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Bruttoinlandsprodukt über alle EU-Mitgliedstaaten hinweg sei dagegen annähernd konstant geblieben.
Bezogen auf die Sektoren, aus denen die Emissionen stammen, seien die Emissionen in sechs von neun Sektoren rückläufig, so das Amt in Luxemburg. Der Sektor „Stromerzeugung, Gasversorgung“ habe mit -22,0 % am deutlichsten reduziert, der Sektor, in dem vor allem ein Anstieg der THG zu verzeichnen sei, sei mit +1,7 % der Verkehr gewesen. Insgesamt teilen sich die THG in Europa im Q2/23 wie folgt auf die größten Sektoren auf:
- Produktion/Industrie (23,5 %)
- Haushalte (17,9 %)
- Stromerzeugung, Gasversorgung (15,5 %)
- Landwirtschaft (14,3 %)
- Verkehr/Lagerung (12,8 %)
In 21-EU-Staaten sanken die Treibhausgasemissionen im zweiten Quartal 2023
Im Ländervergleich verzeichnete Eurostat, dass in 21 EU-Mitgliedstaaten die Treibhausgasemissionen zwischen April und Juni 2023 gesunken seien. Zehn EU-Länder steigerten dabei sogar ihr Bruttoinlandsprodukt (BIP). Deutschland nicht: Zwar sanken die Treibhausgasemissionen, aber das BIP nahm ebenfalls leicht ab. Die EU-Mitgliedsländer Malta (+7,7 %), Lettland (+4,5 %), Irland (+3,6 %), Litauen (+3,0 %), Zypern (+1,7 %) and Kroatien (+1,0 %) legten bei den Treibhausgasemissionen zu.
Energieverbrauch in Deutschland steuert auf Rekordtief zu
Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hatte bereits Anfang November 2023 erste Energie- und Emissionsdaten für die ersten neun Monate des Jahres 2023 (Januar bis September 2023) in Deutschland mitgeteilt. Demnach seien zumindest die energiebedingten CO2-Emissionen infolge des gesunkenen Gesamtverbrauchs (insbesondere bei den fossilen Energieträgern) um rund 11 % gegenüber den Vorjahreswerten zurückgegangen. Dies entspreche einer Reduktion in der Größenordnung von 55 Mio. t.