Klimawandel
14. Jul 2022
Von Stephan W. Eder
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Wiederaufbau nach der letztjährigen Flutkatastrophe ist auf die Schiene gesetzt
Hunderte Menschenleben hat die Sturzflut entlang vieler kleinerer und mittelgroßer Flüsse in Westdeutschland gekostet; Infrastruktur und Vermögenswerte in zweistelliger Milliardenhöhe wurden hinweggeschwemmt oder vom Schlamm bedeckt. Und heute? Wie geht es weiter in den betroffenen Gebieten? Was ist passiert? Und was muss noch angepackt werden. Unser Dossier „Ein Jahr nach der Flut“ gibt Antworten.
Das Ahrtal ist bundesweit zum Synonym für die Extremwetterereignisse vom 14. Juli 2021 und deren verheerenden Folgen geworden. Doch: Wie konnte es so weit kommen? Diese Frage können Wissenschaftler wie der Geograf Jürgen Herget von der Uni Bonn inzwischen ganz gut beantworten. Zumindest fürs Ahrtal. Aber seine Erkenntnisse daraus und die Fragestellungen an Politik und Gesellschaft, die gelten auch für die anderen damals überfluteten Gebiete in Westdeutschland.
Aber wie soll es weitergehen nach der Flut? Da bleibt noch so manches offen.
Denn bislang hat die Politik nicht alle Hausaufgaben gemacht. Es fehlen Starkregenkarten, Katastrophenschutzkonzepte, Sirenen; das dauert. Die Hilfen für Unternehmen und vor allem für Privatleute fließen teilweise noch sehr zäh.
Im alten Industrierevier von Stolberg bei Aachen, im Tal des Vichtbachs, ist gut zu sehen, was möglich ist. Das Fazit der dort angesiedelten Unternehmen, die unsere Autorin Heike Freimann jetzt seit einem Jahr begleitet: Ein Jahr nach der Flut laufen das Geschäft und die Produktion wieder. Sie schauen in die Zukunft: Im Projekt „Grüne Talachse 2030“ soll das Revier fit für die Energiewende gemacht werden.
Im Ort selbst ringt Bürgermeister Patrick Haas um jeden Cent Landeshilfe. In der Altstadt soll unter Federführung der Stadt künftig eine Art Outletcenter entstehen. Der Wiederaufbau der Stadt, „das wird ein langer Prozess“, ist er sich sicher.
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