Zugspitze und Matterhorn: Bröckelnde Alpengipfel unter Dauerbeobachtung
Die Klimaerwärmung lässt im Hochgebirge das Eis schmelzen, das bislang wie ein Kitt das bröckelnde Gestein zusammenhält. Leistungsfähige Sensornetzwerke überwachen jetzt gefährdete Gipfel.
Mit seiner pyramidenartigen Form ist der 2592 m hohe Hochvogel ein Wahrzeichen der Allgäuer Alpen und ein Magnet für Bergwanderer und Skitouristen. Wie lange sich der markante Gipfel an der deutsch-österreichischen Grenze noch so präsentiert, ist fraglich. Ihm droht ein gewaltiger Felssturz. Direkt neben dem Gipfelkreuz hat sich ein gefährlicher Spalt aufgetan. Er ist inzwischen 5 m breit und 40 m lang und wächst immer schneller.
Am Gipfel nagt die Klimaerwärmung. Die steigenden Temperaturen lassen das Eis im Hochgebirge rasant schmelzen. Das gefrorene Wasser hat bislang das vom Frost aufgebrochene Gestein wie ein Kitt zusammengehalten, doch der Berg bröckelt. Es gab bereits einige kleinere Felsstürze, Straßen und Aufstiegsrouten mussten gesperrt werden. Im schlimmsten Fall drohen nach Schätzungen einige Hunderttausend Kubikmeter Gestein ins österreichische Hornbachtal abzurutschen.
Warnung vor Gesteinslawinen kann Menschenleben retten
Eine rechtzeitige Warnung vor dem drohenden Felssturz am viel besuchten Berg kann Menschenleben retten. Wann der Gipfel zerbrechen könnte, war bisher schwer zu beurteilen. Deshalb haben Wissenschaftler und Ingenieure von der Ludwig-Maximilians-Universität München, der TU München und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen eines Forschungsprojektes ein Frühwarnsystem aus verschiedenartigen Sensoren am Gipfel des Hochvogels installiert.
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