Saarlands Stahlsektor: Arbeitsplätze, Innovation und ein grüner Wandel
Durch Milliardenhilfen wird die Stahlindustrie im Saarland auf die klimafreundliche Herstellung von „grünem Stahl“ umgestellt. Laut Regierungschefin Rehlinger handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Unterstützung.
Anke Rehlinger, die Ministerpräsidentin des Saarlandes für die SPD, ist der Ansicht, dass die Stahlindustrie des Landes langfristig keine staatliche Finanzunterstützung benötigt. „Es braucht jetzt Investitionshilfen, das soll aber keine Dauersubvention werden“, sagte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Sie betonte, dass es derzeit noch einen Wettbewerb mit weniger umweltfreundlichem Stahl gibt. Daher wird an angemessenen Wettbewerbsbedingungen für den umweltfreundlichen „grünen Stahl“ gearbeitet, beispielsweise durch festgelegte Quoten bei der Schiene. Die zugrunde liegende politische Idee ist nicht, eine dauerhafte finanzielle Unterstützung zu gewähren, aber für einige Jahre wird sie als notwendig erachtet.
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Nachfrage nach grünem Stahl soll steigen
Rehlinger sagte zudem, dass die Stahlindustrie als eine innovative und „hoch wettbewerbsfähige“ Branche gilt. Sie sei überzeugt davon, dass das Interesse und die Nachfrage nach grünem Stahl in der Zukunft erheblich steigen werden. Zu dieser Zeit werde man führend in Innovationen sein, während andere erst diesen Weg einschlagen müssten.
Im Saarland findet man eines der umfangreichsten Stahltransformationsprojekte in Europa, welches eine tiefgreifendere Umstellung im Vergleich zu anderen Standorten darstellt. Dies sei zweifellos ein bedeutender Schritt in Richtung Zukunft und ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz.
2,6 Mrd. € Zuschüsse für den klimafreundlichen Wandel der Stahlindustrie
Am 19. Dezember genehmigte die EU-Kommission Zuschüsse von Bund und Land für den klimafreundlichen Wandel der Stahlindustrie im Saarland, die sich auf insgesamt 2,6 Mrd. € belaufen. Ab 2027 ist geplant, dass innovative Hochöfen Stahl mithilfe von Wasserstoff anstelle von Koks oder Kohle herstellen. Die Stahlindustrie im Saarland beschäftigt etwa 13 000 Personen.
Bund sagt Subventionen für „grünen Stahl“ im Saarland zu
Aufgrund der höheren Kosten für klimafreundlich produzierten Stahl im Vergleich zu konventionellem Stahl sind die Betriebskostenunterstützungen in die Förderung integriert. Der wirtschaftliche Erfolg hängt maßgeblich von der Entwicklung der Energiepreise und insbesondere den Wasserstoffherstellungskosten ab.
„Je größer und je schneller sich eine große Nachfrage gestaltet, desto mehr Investitionen in Elektrolyseure und Wasserstoffinfrastruktur wird es geben“, sagte die Ministerpräsidentin. (dpa/ili)