Messtechnik 17. Aug 2022 Von Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 3 Minuten

Was die Schlacke über den Stahl im Elektrolichtbogenofen verrät

Mehrere Stahlkonzerne erproben aktuell eine Lasermesstechnik, die schnelle Schlackenanalysen ermöglicht – und damit eine bessere Prozesssteuerung. Die Technik kommt wie gerufen und das hat mit dem Abschied vom Hochofen zu tun.

Mit der optischen Emissionsspektroskopie lässt sich die Schlacke des Elektrolichtbogenofens laut dem Messtechnikspezialisten Quantolux binnen Sekunden analysieren.
Foto: Quantolux

Unten im Ofen kocht der flüssige Stahl, oben schäumt eine Schicht komplexer und veränderlicher Zusammensetzung, die später abgeschöpft werden muss. Phosphor und Schwefel sind häufig enthalten. Aluminium und andere leichte Metalle. Schlacke, sagen sie in der Metallurgie, egal was drin ist. Und diese Schlacke sagt oft mehr über den Stahl aus als der Stahl selber preisgeben würde. Oder besser: Sie würde es aussagen, wenn man sie analysieren würde.

Wegen hoher Strompreise: Keine Zeit für Analyse

In längst nicht allen Stahlwerken ist das der Fall. Und wo die Schlacke analysiert wird, geschieht das meist zu Dokumentationszwecken. Was nur selten passiert: dass Stahlwerke auf Basis der Schlackenmessung korrigierend in den Ofenprozess eingreifen.

Bislang scheitert das häufig an der Zeit. Wenn der Elektrolichtbogenofen den Stahl aufgeschmolzen hat, sind große Mengen Elektrizität nötig, um die Schmelze auf Temperatur zu halten. Jede vergeudete Minute kostet das Stahlwerk viel Geld, sodass eine Schlackenmesstechnik vor allem eins sein muss: schnell.

Physische versus digitale Homogenisierung der Probe

Die Schlackenprobe wird klassischerweise mit einem Rohr entnommen, an dessen Außenwänden sie erstarrt. Daraufhin wird sie ins nahe gelegene Labor transportiert, gebrochen, aufgemahlen und verpresst. Erst dann folgt die Analyse.

Der Spektrometerhersteller Quantolux hat ein alternatives Verfahren entwickelt, das ohne Mahlen und Pressen auskommt. Zwei deutsche Stahlkonzerne und ein italienischer erproben die Technologie derzeit in ihren Elektrolichtbogenöfen. Hinzu kommt ein deutscher Nichteisenmetallproduzent. Keines der Unternehmen will namentlich genannt werden.

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

DLG TestService GmbH

Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB

Groß-Umstadt
GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)

Geschäftsführer (m/w/d) bei einem Unternehmen der Energiewirtschaft

Schweinfurt
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau

Frankfurt (Oder) oder Potsdam
NORDEX GROUP

BOP (Balance of Plant) Electrical Engineer (m/w/d)

Hamburg
Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Fachhochschule Münster

Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d)

Steinfurt
Hochschule Fulda

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik

Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen

Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d)

Gießen
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen