Die Zahl des Tages: 18,6
Fast jedes fünfte neu versicherte Fahrzeug in Mülheim an der Ruhr war 2023 ein SUV. Mehr wurden in keiner anderen der 50 größten Städte Deutschlands zugelassen.
Mülheim an der Ruhr ist Deutschlands SUV-Hochburg. Das ergab eine Auswertung des Verbraucherportals Check24. Betrachtet wurden dabei alle 2023 über das Portal abgeschlossenen Kfz-Versicherungen in den größten 50 Städten Deutschlands.
Mit 18,6 % abgeschlossenen SUV-Versicherungen liegt Mülheim an der Ruhr erstmals auf Platz eins und verdrängte den bisherigen Spitzenreiter Potsdam (17,7 %) auf Platz zwei – dicht gefolgt von Leverkusen (17,6 %).
Am wenigsten SUVs wurden in Gelsenkirchen (10,6 %) zugelassen. Vorletzter des Rankings ist Saarbrücken (11,5 %), drittletzter Oldenburg mit 11,8 % SUV-Zulassungen.
Betrachtet man Platz eins und Platz 50, beträgt der Unterschied zwischen Mülheim an der Ruhr und Gelsenkirchen 75 %.
Frankfurter lieben verstärkt SUVs
Der SUV-Anteil ist in den Top Ten des Rankings in Frankfurt a. M. am meisten gewachsen – um fast 12 %. Dadurch steht Frankfurt 2023 vier Plätze weiter oben auf Platz sechs im Ranking. Auch in Leverkusen ist der Anteil an Sportgeländewagen 2023 deutlich gestiegen (+11,4 %). Leverkusen ist im Vergleich zu 2022 im Ranking drei Plätze weiter oben und hat damit München von Platz drei verdrängt.
Die Betrachtung der 50 größten Städte zeigt auch, dass der SUV-Anteil in Kiel und Osnabrück mit Abstand am stärksten angestiegen ist. Im Vergleich zu 2022 ist der Anteil der SUV in Kiel um 27,2 % gestiegen, in Osnabrück gab es einen Anstieg von 26,2 %.
Während es in den Top Ten keine Stadt gibt, in der der SUV-Anteil gesunken ist, sieht dies in der Betrachtung der 50 größten deutschen Städte anders aus. In Erfurt hat sich der Anteil an Geländelimousinen seit 2022 um 11 % verringert. Auch in Gelsenkirchen wurden 2023 anteilig weniger SUVs versichert als 2022 (-8,6 %).
Doch die offenbar geliebten SUVs stehen nicht erst seit gestern in der Kritik: Nach dem Pariser Bürgerentscheid für erhöhte Parkgebühren für SUVs kündigte nun auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) für viele Hundert deutsche Städte formale Anträge an, um dort wirksam gegen die Flut von übergroßen Fahrzeugen in der Innenstadt vorzugehen. SUVs und Pick-ups jenseits 5 m Länge sollen nach Vorstellung der DUH nicht mehr in dicht bebauten Innenstädten parken dürfen. Sie forderte Bürgerinnen und Bürger auf, eine Stadt zu benennen, in der die DUH einen formalen Antrag zu Maßnahmen gegen SUVs beantragen soll.
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