Die Zahl des Tages: 5
Der Klimawandel kostet allein die US-Skiindustrie 5 Mrd. $ in 20 Jahren. Ob es noch schlimmer kommt, entscheidet der Klimaschutz.
Wenns wärmer wird, gibts weniger Schnee, also weniger Skisaison und weniger Skiurlauber und weniger Verkauf von Skigerät. Ist doch logisch! Nein, ganz so einfach ist das nicht. Daher ein Grund für die Universität Innsbruck in Österreich und die University of Waterloo in Kanada, sich (nach deren Angaben) zum ersten Mal in einer Studie mit den wirtschaftlichen Schäden des Klimawandels für die Skiindustrie auseinanderzusetzen. Ergebnis: Jährlich 252 Mio. $ kostet der Klimawandel die US-Skibranche, mit so ikonischen Skigebieten wie Aspen, Vail oder Beaver Creek. Die Teams verglichen die Skisaison in den Wintern der 1960er- und 1970er-Jahre mit den letzten beiden Jahrzehnten (2000 bis 2019). Macht zusammen 5 Mrd. $ in 20 Jahren.
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Woran liegts? Zum einen ergab die Analyse, dass sich die Skisaison durchschnittlich um fünf bis sieben Tage verkürzt hat und somit weniger Besucherinnen und Besucher hatte, zum anderen musste stärker beschneit werden. Sprich: weniger Einnahmen, höhere Kosten. „Die Zeit der Hochsaison im Skisport ist wahrscheinlich vorbei“, sagt Robert Steiger vom Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck. Wie viel kürzer die durchschnittlichen Skisaisonen in allen regionalen Märkten der USA werden würden, hänge davon ab „ob alle Länder in der Lage sind, ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen zur Emissionsreduzierung zu erfüllen“, so Steiger.
Und es wird nicht besser: Für die 2050er-Jahre ermittelten die beiden Universitäten, dass sich die Skisaison selbst bei starker künstlicher Beschneiung in einer emissionsarmen Zukunft um 14 bis 33 Tage und in einer emissionsreichen Zukunft um 27 bis 62 Tage verkürzen wird. Dann werde es noch teurer für die US-Skibranche, zwischen 657 Mio. $ und 1,352 Mrd. $ jährlich im Vergleich zu den 1960er- und 1970er-Jahren, je nach Klimaschutzanstrengungen. „Wenn sich die Welt jedoch weiterhin auf einem höheren Emissionspfad bewegt, wird Après-Ski für viele Skigebiete eine ganz andere Bedeutung haben“, sagt Co-Autor Daniel Scott, Professor an der Fakultät für Geographie und Umweltmanagement der University of Waterloo.
Warum die beiden Universitäten die Skimärkte in den USA betrachteten und nicht die in Österreich und Kanada, teilten sie in ihrer Pressemeldung nicht mit.
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