Verschwendeter Raum in Paketen 04. Mrz 2024 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 1 Minute

Die Zahl des Tages: 70

Der Versandhandel scheint eine Luftnummer zu sein. Denn die Ware in den Kartons von online bestellten Produkten macht oft nur etwa 30 % aus. Der Rest ist Luft.

Mithilfe der Optimierungssoftware CASTN erhalten Versandunternehmen ein optimal auf ihre jeweilige Auftrags- und Artikelstruktur abgestimmtes Kartonset.
Foto: Sebastian Beierle/Fraunhofer IML

Diese Zahl ist erschreckend: In den Kartons, die uns die Paketboten an die Haustüre liefern, wenn wir was online bestellt haben, befinden sich bis zu 70 % Luft. So liegt etwa ein kleines Parfümfläschchen in einem Schuhkarton, umgeben von jeder Menge Polstermaterialien. Woran liegt das? Es gibt zwar eine enorme Vielfalt an Verpackungsmaterialien, doch nur selten sind diese auch auf das zu versendende Produkt abgestimmt. Nachhaltig ist das nicht, denn zu groß dimensionierte Pakete blockieren den Stauraum und damit die Kapazitäten pro Fahrzeug und Fahrer. Und sie treiben die Kosten und den CO2-Ausstoß in die Höhe.

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML haben jetzt eine Optimierungssoftware entwickelt, mit der sich die optimale Karton-Auftrag-Kombination kundenindividuell zusammenstellen lässt. Im Rahmen von CASTN (Carton Set Optimization) berechnen ausgeklügelte Algorithmen die beste Auslastung der Pakete auf Basis der Artikel- und Auftragsstruktur.

„Die Kunden kennen den Volumennutzungsgrad ihrer Kartons häufig nicht, dieser liegt meist nur bei rund 30 %. Sie wissen nicht, wie viel Luft sie verschicken. Das berechnet unsere Software“, sagt Lukas Lehmann, Wissenschaftler am Fraunhofer IML. Im Anschluss an die Optimierung erfolgen die Analyse und Beratung mit dem Kunden, um die bestmöglichen Kartonsets auszuwählen.

Lesetipp: Michael ten Hompel – ein ausgezeichneter Logistik-Visionär

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