Bosch plant den Abbau von 1500 Stellen
Mehr Elektroautos und schwache Wirtschaft – Bosch will bis zu 15 % der Jobs in Forschung und Entwicklung abbauen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es dabei nicht geben.
Autozulieferer Bosch erwägt einen größeren Abbau von Stellen in der Antriebssparte. An den Standorten Feuerbach und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sehe das Unternehmen einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb, teilte eine Sprecherin am Montag mit. Zuvor hatte bereits die „Automobilwoche“ darüber berichtet.
Bosch steht laut der Konzernsprecherin in einem engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern. Die Betriebsräte würden vor Entscheidungen strukturiert einbezogen und könnten Handlungsalternativen einbringen. Der Prozess solle sozialverträglich gestaltet werden. „Dabei wollen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch auf Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen setzen“, teilte die Sprecherin mit.
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Bis Ende 2027 keine betriebsbedingten Kündigungen bei Bosch
Bosch steht laut der Sprecherin selbstverständlich zu der erst im Sommer mit Arbeitnehmervertretern geschlossenen Zukunftsvereinbarung, welche betriebsbedingte Kündigungen für knapp 80 000 Beschäftigte in der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt.
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Als Grund für den geplanten Abbau nannte sie die Transformation der Automobilindustrie, welche mittelfristig große Auswirkungen auf die gesamte Branche habe. Der Übergang zur Elektromobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher. Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation und negative Wechselkurseffekte verschärften die Situation. Bosch müsse das Beschäftigungsniveau an die Auftragslage und den strukturellen Wandel im Antriebsbereich anpassen.
Andere Autozulieferer geben ebenfalls Stellenabbau bekannt
Auch Wettbewerber Continental gab Mitte November bekannt, dass in seiner kriselnden Autosparte ein groß angelegter Stellenabbau erfolgen soll. Ab 2025 soll eine jährliche Kostenentlastung von 400 Mio. € Millionen Euro im Verwaltungsbereich greifen. Wie bei Bosch soll auch bei Continental der Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Auch bei Automobilzulieferer ZF sollen zum Jahresende 2024 die Lichter im Werk in Gelsenkirchen ausgehen, wovon rund 200 Mitarbeitende betroffen sind. Grund dafür sind die hohen Schulden des Unternehmens. In Gelsenkirchen werden derzeit noch Elektrolenkungen für Autos und Nutzfahrzeuge hergestellt. Des weiteren will ZF Friedrichshafen laut Betriebsratschef bis 2032 rund 9000 Stellen in Deutschland abbauen.