Der Numindex ist der Dax für Münzsammler
Das Onlineportal Numindex dokumentiert die Wertentwicklung von Sammlermünzen und hilft dabei, richtige Entscheidungen bei der Geldanlage zu treffen.
„Numismatik – ein Hobby für die ältere Generation oder nachhaltiger Gewinn im Laufe der Zeit durch das Münzsammeln?“ Diese Leitfrage findet sich auf der Website des Numindex, einem im Frühjahr online gegangenen Münzmarktindex. Sie bezeichnet einen wesentlichen Aspekt des Sammelns. In dieser Kolumne wurden deshalb immer bei der Vorstellung einzelner Münzen zwei Aspekte angesprochen: Die Freude am Sammeln kunstvoller Münzen mit historischem Hintergrund aus Edelmetallen und die Größenordnung anfallender Kosten für den Erwerb, betrachtet im Kontext der längerfristigen Wertsteigerung.
Der Wert von Sammlermünzen ist höher als der von Anlagemünzen
Hier kann der Numindex die Wertentwicklung aufzeigen, ähnlich wie es der Dax für die deutschen Aktiengesellschaften leistet. Bei Münzen, die vor allem der Geldanlagen dienen, von denen der Krügerrand die bekannteste sein dürfte, liegt der Wert nahe am tagesaktuellen Gold- oder Silberpreis. Bei Sammlermünzen ist der Wert trotz vergleichbaren Edelmetallanteilen meist höher. Der Grund ist das geringere Angebot aufgrund der begrenzten Prägezahlen.
Der Numindex fußt auf der Preisentwicklung von 30 Münzen, die in ganz Europa geprägt wurden und im Umlauf waren oder sind. Zum Index gehören 15 Silbermünzen (Gesamtgewicht 290,83 g), 14 Goldmünzen (102,66 g) und eine Aluminiummünze.
Sondermünzen zu den Olympischen Spielen sind begehrt
Vier Münzen haben ihren Ursprung in der deutschen Geschichte: aus dem Kaiserreich (20 Mark in Gold, geprägt: F, Stuttgart, 1905), der Bundesrepublik Deutschland (5 DM, geprägt: J, Hamburg, 1958) und Deutsch-Ostafrika, (2 Rupien, geprägt: Berlin, 1893). Eine Besonderheit ist die Aluminiummünze von 1943 im Wert von 5 Mark aus dem Ghetto Litzmannstadt, die den dort internierten Jüdinnen und Juden als Lagergeld diente.
Fasst man die 30 ausgewählten Münzen nach ihrem Edelmetallwert zusammen, so ergibt sich ein Gesamtwert von 6100 Schweizer Franken (ca. 6380 €), wobei die Anschaffungskosten nach Angaben von numindex.com aktuell 13 600 Franken (14 230 € ) betragen, sodass es hier einen sogenannten „numismatischen Aufpreis gibt“, der bezogen auf die im Index definierten Münzen 123 % beträgt.
Der Numindex zeichnet die längerfristige Wertentwicklung von Sammlermünzen auf
Der Numindex ist ein erster Ansatz, auch die langfristigen Tendenzen des Münzenmarkts darzustellen. Dies schreibt auch sein Schöpfer Michael Zagorowski: „Auch wenn der Index kein vollständiges Bild einzelner Gebiete, Edelmetalle oder Zeitepochen abdeckt, wird doch ersichtlich, wie ein Marktsentiment sich entwickelt, so wie es bei einem gewöhnlichen Aktienindex ablesbar ist.“
Geldverdienen mit Sammlermünzen zu Elisabeth II.
Der Nachteil des Numindex besteht darin, dass man im Gegensatz etwa zum Dax keine Anteile mithilfe von Indexfonds des Aktienmarktes erwerben kann. Eine Kaufentscheidung bleibt deshalb geprägt durch Sammlerfreude. Gleichwohl zeigt der Numindex auch Nichtsammlern, dass Münzensammeln ein sehr lukratives Hobby und Investment sein kann.