Zahlungsverkehr 20. Feb 2023 Von Barbara Willms Lesezeit: ca. 3 Minuten

Finito Maestro: Die beliebte Bezahlfunktion wird eingestellt – darauf müssen Verbraucher sich nun einstellen

Blauer Kreis, roter Kreis, darauf der Schriftzug „Maestro“. Solche Girokarten finden sich bisher noch in vielen Portemonnaies. Doch ab Sommer wird die Funktion abgeschafft.

30 Jahre lang hat die Maestro-Zahlfunktion die Deutschen beim Einkauf begleitet. Jetzt wird das System eingestellt.
Foto: imago images/Eibner/Fleig

Seit ihrer Einführung sind 30 Jahre vergangen. Nun wird die Maestro-Funktion in Deutschland abgeschafft. So sieht der Zeitplan aus: Ab dem 1. Juli 2023 werden keine neuen Karten mit der Maestro-Funktion mehr ausgegeben. Vorhandene dürfen bis zum aufgedruckten Laufzeitende verwendet werden – es sei denn, die kontoführende Bank entscheidet sich dagegen. Der Zeitplan wird von den meisten Geldinstituten eingehalten, beobachtet Sascha Straub, Referatsleiter Finanzdienstleistungen, Marktbeobachtung und Statistik bei der Verbraucherzentrale Bayern e. V. (VZ Bayern): „Die Sparkassen sind schon relativ weit voran, vereinzelte Banken werden wegen der technischen Umstellungen etwas länger brauchen, einige sogar bis 2027. Aber die meisten werden planmäßig umstellen, davon gehen wir momentan aus.“

Maestro-Bezahlfunktion – was ist das überhaupt?

Ein wohlklingender Name, der so gar nicht zum profanen Geldgeschäft passen will. Klärungsversuche: Im Italienischen bezeichnet „Maestro“ einen Meister oder Musiklehrer. Passionierte Kreuzwortlöser finden online mit ein paar Klicks gleich 22 Umschreibungen, die „Maestro“ zur Antwort haben. Doch weg von der Welt der Rätsel, zurück zur bargeldlosen Zahlung. Kurz gesagt: Hier bedeutet die Maestro-Funktion, dass Girokarten, die mit ihr ausgestattet sind, für den Einsatz im globalen Ausland geeignet sind, sowohl im stationären Handel als auch an Geldautomaten.

Girocard: Rekordwerte beim bargeldlosen Bezahlen

Hinter Maestro steht das US-amerikanische Unternehmen Mastercard. Ebenfalls aus den Staaten vom Anbieter Visa kommt der jüngere Konkurrent V Pay – der allerdings mehr auf den innereuropäischen Einsatz zielt.

Girokarte, Debitkarte, Kreditkarte: Wo sind die Unterschiede?

Die Älteren unter uns erinnern sich: Früher hatte man und frau ein Girokonto, vielleicht auch eine dazugehörende Karte. Die wurde allgemein EC-Karte genannt – egal, was sie „konnte“, mit welchen Zusatzfunktionen sie also eventuell ausgestattet war. Heute gibt es zwei Varianten, die Girokarte (oder -card) und die Debitkarte (oder -card). Die Girokarte ist auf den deutschen Markt ausgerichtet. Nur mit der Zusatzfunktion Maestro (oder V Pay) kann sie im Ausland eingesetzt werden. Die Debitkarte dagegen kann in der Regel im Ausland verwendet werden, wird an deutschen Kassen aber (noch) nicht flächendeckend angenommen.

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