Jedes dritte Start-up setzt auf Nachhaltigkeit
Start-ups mit grünen Technologien machen zwar einen immer größeren Anteil an den Gründungen aus, es fällt ihnen aber immer noch schwer, eine Finanzierung zu erhalten. Oft spielt das richtige Timing eine große Rolle.
Der Anteil grüner Start-ups ist 2022 auf 35 % gestiegen und hat damit einen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der Green Startup Monitor (GSM) 2023, der vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Startups (Startup-Verband) erstellt wurde. Dabei setzt fast jedes dritte dieser Unternehmen (30 %) auf Geschäftsmodelle, die auf der Entwicklung von Technologien und Hardware basieren. Bei den nicht grünen Start-ups liegt der Anteil bei 15 %. Allerdings ist die Entwicklung dieser Geschäftsmodelle komplex und teuer. Daher ist die Kapitalbeschaffung für diese Cleantechs schwieriger (46 % vs. 34 %).
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Auf der anderen Seite werden grüne Start-ups für die Herausgeber (Emittenten) von Anlageprodukten wie Fonds zunehmend interessant. Hintergrund ist, dass das Kriterium „Nachhaltigkeit“ an Bedeutung gewinnt, wie Alexander Hirschfeld, Leiter Research beim Startup-Verband und Co-Autor der Studie, betont. „Investmentfonds bekommen die Vorgaben von ihren Geldgebern, aber einige konzentrieren sich gezielt auf das Thema Impact und merken auch, dass sich mit diesen Geschäftsmodellen Gewinne erzielen lassen.“ Beispielhaft nennt er den Greentech-Fonds des Investors Planet A Ventures, der kürzlich mit einem Volumen von 160 Mio. € geschlossen wurde.
Nur eine Minderheit der Start-ups kann Nachhaltigkeit mit Daten belegen
Allerdings können laut GSM nur 27 % der grünen und 7 % der nicht grünen Start-ups ihre Nachhaltigkeitswirkung mit Daten und Fakten belegen. „Investoren benötigen jedoch verlässliche Zahlen, an denen sie sich orientieren und mit denen sie die Nachhaltigkeit der Anlagen belegen können“, kommentiert Klaus Fichter, Direktor des Borderstep Instituts und wissenschaftlicher Leiter des Monitors. Er rät Start-ups parallel zu ihrem Geschäft ein Impact Management aufzubauen. Leider fehle es oft an dem notwendigen Wissen. „Wir müssen in den Gründungsförderprogrammen, aber auch bei den privaten Acceleratoren und Inkubatoren systematisch Qualifizierungsangebote für Gründerinnen und Gründer anbieten“, fordert Fichter. Es brauche zudem Standards, die festlegen, welche konkreten Daten und Fakten erbracht werden müssen. Allein um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
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