Start-ups greifen ungern auf Fremdfinanzierung zurück
Deutsche Gründer und Gründerinnen gehen bei der Finanzierung äußerst konservativ vor. Meist bilden eigene Ersparnisse das finanzielle Rückgrat des Unternehmens. Kredite und Fördermittel nehmen viele auch in der Wachstumsphase nicht in Anspruch.
Dass bei einer Gründung häufig eigene Ersparnisse eingebracht werden, verwundert nicht. Wie viele Gründer aber ohne finanzielle Unterstützung durch Fördermittel, Kredite oder Teilhaber auskommen, schon eher. Eine Umfrage von Baulig Consulting unter 300 Personen, die in den vergangenen fünf Jahren ein gewerbesteuerpflichtiges Unternehmen gegründet haben, kommt zu dem Ergebnis, dass nur rund ein Drittel (32 %) der Gründungen mithilfe klassischer Darlehen verwirklicht wurde. Förderdarlehen wurden sogar nur von jedem vierten Start-up (26 %) in Anspruch genommen. Inkubatoren oder Business Angels kamen gar nur in 2 % der Fälle zum Zuge. Dagegen stützt sich die Mehrzahl der Jungunternehmer auf eigene Ersparnisse (81 %) oder Darlehen von Familie und Freunden (16 %).
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Diese Tendenz zeigt sich, wenn auch etwas abgeschwächt, auch bei kapitalintensiveren Gründungen. Selbst bei den Unternehmen, die Umsätze von 500 000 € und mehr erwirtschaften, ist nur in 38 % der Fälle eine Bank als Geldgeber im Spiel, Darlehen über eine Förderbank, etwa die KfW, spielen für 31 % der Unternehmen aus dieser Gruppe eine Rolle.
Die durchschnittliche Eigenkapitalquote in den Gründungen der Befragten liegt demnach auch bei stattlichen 69 %. Dieser Wert bleibt auch in der Wachstumsphase erhalten. Statt über Fremdfinanzierung das Wachstum zu beschleunigen, finanzieren sich 46 % der Unternehmensgründungen im vierten und fünften Jahr ihres Bestehens aus dem operativen Cashflow. Auf Bankdarlehen greift laut Umfrage nur jedes vierte Start-up (24 %) zurück.