Tue Gutes und verdiene Geld dabei – Bund will gemeinwohlorientierte Unternehmen stärker fördern
Gründungen, die einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, sollen stärker gefördert werden, etwa durch Bevorzugung bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen oder Förderprogramme. Ein erstes ist bereits gestartet.
Plastic Fischer holt tonnenweise Plastikmüll aus asiatischen Flüssen heraus. Das geht leichter und effizienter als eine spätere Säuberung der Ozeane. Die schwimmenden Barrieren, die das Makroplastik auffangen, können mit einfachen Mitteln vor Ort zusammengebaut werden. So entstehen auch Arbeitsplätze für die Leute, die den Kunststoff an den Sperren aus dem Wasser fischen, zu Ballen packen und in thermischen Anlagen verbrennen. Von den 63 Jobs, die das Kölner Start-up nach eigenen Angaben aktuell schafft, sind nur zwei in Deutschland angesiedelt.
Sozial-ökologische Unternehmen wie Plastic Fischer sollen künftig mehr Unterstützung vom Staat bekommen. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und das Bundesforschungsministerium (BMBF) erarbeiten gemeinsam eine Nationale Strategie für Sozialunternehmen und Soziale Innovationen. Durch eine Umfrage will man herausfinden, welchen Herausforderungen und rechtlichen Hürden diese besondere Art von Marktakteuren begegnet, was ihnen den Zugang zu öffentlichen Aufträgen und Finanzinstrumenten erschwert, was sie öffentlich sichtbarer und für externe Kapitalgeber attraktiver macht und wie die gesellschaftliche Wirkung ihrer Aktivitäten gemessen werden kann.
Jedes dritte Start-up setzt auf Nachhaltigkeit
Erstes Förderprogramm für Sozialunternehmen bereits gestartet
Über 200 Rückmeldungen werden noch ausgewertet. Im Februar startete schon einmal als erster Schritt das Förderprogramm „REACT with impact“. Damit finanziert das Bundeswirtschaftsministerium Beratung und Unterstützungsleistungen wie Messen und Impact Labs für gemeinwohlorientierte KMU und Social Start-ups. Rund 89,6 Mio. € stehen bis Jahresende zur Verfügung. Das Geld kommt aus REACT-EU, dem europäischen Programm für eine „grüne, digitale und stabile Erholung der Wirtschaft“ von den Pandemiefolgen. Die Unternehmen sollen mit ihrer Geschäftstätigkeit in erster Linie ein soziales oder ökologisches Ziel verfolgen und ihre Gewinne größtenteils reinvestieren.
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