Zuckerberg: gestern noch im US-Senat verhört – heute Börsenstar
Die Facebook-Mutter Meta verdiente im Schlussquartal 2023 deutlich besser. Meta schüttet nun erstmals eine Dividende aus.
Dank deutlicher Zuwächse im Werbegeschäft auf den Social-Media-Plattformen Facebook, Instagram und Whatsapp macht die Meta-Aktie einen Kurssprung. CEO Mark Zuckerberg kann die Analysten mit einem Gewinn von 5,33 $ je Aktie für das vierte Quartal 2023 überzeugen. Im Vorjahr hatte Meta im selben Zeitraum nur 1,76 $ verdient. Der Erlös nach Steuern und Abgaben legte von 4,65 Mrd. $ auf 14 Mrd. $ zu. Genug Geld, um weiter in Zuckerbergs Vision vom Metaverse zu investieren, in künstliche Intelligenz, und um zudem noch die Aktionäre am Unternehmenserfolg zu beteiligen.
Meta zahlt erstmals eine Dividende
Meta wird nämlich erstmals in der Unternehmensgeschichte eine Dividende ausschütten. Für das erfolgreiche vierte Quartal werden Anteilseigner mit 50 US-Cent je Aktie bedacht. Das überzeugte die Börse. Die Meta-Aktie lag zeitweise deutlich zweistellig im Plus und nähert sich einem Unternehmenswert von 1 Billion $ an.
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Analystenschätzungen geschlagen
Analysten hatten den Gewinnanstieg zwar vorausgesagt, aber nur mit einem Erlös von 4,83 $ je Aktie gerechnet. Der Markt verzieh es der boomenden Social-Media-Firma dann auch, dass die Ausgaben für das Metaverse weiter hoch liegen. Verbrannte Zuckerberg mit der Sparte Reality Labs im Vorjahreszeitraum bereits 4,3 Mrd. $ waren es in diesem vierten Quartal sogar 4,65 Mrd. $. Und das bei Umsätzen von gerade einmal 1,1 Mrd. $.
Viel wichtiger aber: Das vermeintlich aus der Mode gekommene Flaggschiff Facebook wächst weiter. 2,11 Mrd. Nutzer greifen täglich auf die Plattform zu. 3,1 Mrd. nutzen wenigstens eine App des Meta-Konzerns täglich. Und auch die Twitter-Alternative Threads kann bereits 130 Mio. aktive Nutzer vorweisen. Vor drei Monaten waren es noch rund 100 Mio.
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Zuckerberg vor dem US-Senat
Die guten Meta-Zahlen folgen nur einen Tag, nachdem Gründer Mark Zuckerberg sich vor dem US-Senat für die Verbreitung von Kinderpornografie und Mobbing via Facebook & Co. entschuldigen musste. Zuckerberg unterstrich vor dem Senat, dass Maßnahmen vonseiten Metas ergriffen worden seien, dem Problem zu begegnen. In den USA sind Gesetze in Vorbereitung, um Social-Media-Plattformen für die Verbreitung von Inhalten haftbar zu machen, die Kindern schaden können. Ob der Canossagang Zuckerbergs vor dem Senat diese Gesetzesvorhaben verhindern kann, ist fraglich.