Industriesterben in Deutschland geht weiter
2023 wurden rund 176 000 Unternehmen geschlossen – 2,3 % mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen: die forschungsintensiven Wirtschaftszweige.
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Der deutsche Mittelstand erodiert laut dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Creditreform weiter. Allein im Jahr 2023 wurden rund 176 000 Unternehmen geschlossen. Die meisten davon still und leise, nur 11 % waren insolvenzbedingt. Im Vergleich zu den Schließungen im Jahr 2022 bedeutet dies einen Anstieg um 2,3 % – und zwar über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg, so die Wirtschaftsforscher.
Innovationsfähigkeit Deutschlands sinkt
Alarmierend sei, dass damit nicht nur die industrielle Basis schrumpft. Werde innerhalb des verarbeitenden Gewerbes noch einmal nach dem Innovationsgrad differenziert, so zeige sich, dass die Zahl der Schließungen in den forschungsintensiven Wirtschaftszweigen mit plus 12,3 % deutlich stärker zunehme als in den nicht forschungsintensiven.
Mehr Schließungen im Maschinenbau
In der Möbelherstellung oder der Produktion von Spielwaren und Sportgeräten verzeichnet die Studie sinkende Schließungszahlen. In anderen Bereichen jedoch, wie der Chemie- und Pharmaindustrie, dem Maschinenbau und bei technologieintensiven Dienstleistungen scheiden mehr Unternehmen aus dem Markt aus.
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Im Jahr 2023 haben laut den Experten rund 37 000 Handelsunternehmen deutschlandweit aufgegeben. Bei den konsumnahen Dienstleistungen waren es gut 51 000 Betriebe. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Trend im Handel (-0,8 %) und bei den konsumnahen Dienstleistungen (-0,5 %) leicht rückläufig.
Baugewerbe leidet an restriktiver Kreditvergabe
Vor allem Kernbereiche der Wirtschaft wie das Baugewerbe leiden an höherer Inflation, teuren Personal- und Materialkosten sowie einer restriktiveren Kreditvergabe. So stieg die Zahl der Schließungen von 2022 auf 2023 um 2,4 % auf 20 000 Firmen – im verarbeitenden Gewerbe um 8,7 % auf 11 000 Schließungen – der höchste Stand seit 2004.
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