Auftragsmangel in der deutschen Industrie verschärft sich
Besonders die energieintensiven Branchen melden eine geringe Auslastung.
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Der Auftragsmangel in der deutschen Industrie hat in vielen Branchen zugenommen, berichtet das Ifo Institut. Im April gaben vier von zehn Industriefirmen an, ihnen fehlten Aufträge. Das ist ein erneuter Anstieg im Vergleich zum zuletzt abgefragten Monat Januar (36,9 %). Die zunehmende Auftragsknappheit vollzieht sich dabei über viele Sektoren hinweg. „Kaum eine Branche bleibt verschont“, kommentiert der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, die Daten.
Auftragsmangel hemmt die Konjunktur
So meldeten 32,4 % der Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor Lücken in ihren Auftragsbüchern. Vor allem Personalagenturen sind hier besonders betroffen (63,9 %). Im Gastgewerbe klagten 36,9 %, in der Veranstaltungsbranche 45,5 % der Betriebe. „Gerade kleinere Anbieter abseits von den Großereignissen könnten mehr Veranstaltungen stemmen“, sagt Wohlrabe. Die Auftragsschwäche hemme die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland insgesamt.
Energieintensive Industrien stark betroffen
Noch dramatischer stellt sich die Situation in den energieintensiven Industriebranchen dar. Im Papiergewerbe liegt der Anteil der nicht voll ausgelasteten Unternehmen laut Ifo-Umfrage bei 53,9 %, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung (50,6 %) und der Chemischen Industrie (46,6 %). Deutlich niedriger liegt der Wert allein bei den Getränkeherstellern (14,3 %). Die allgemeine Flaute hat auch Folgen für die Logistiker. „Der Logistikbranche fehlen vor allem die Transportaufträge aus der Industrie“, so Wohlrabe.