EZB: Kein Ende der Zinserhöhungen in Sicht
Während die US-Zentralbank Fed ein Ende der Zinsanstiegsperiode signalisiert, halten die Europäer an ihrem Kurs der Inflationseindämmung fest. Mit allen Risiken für die Stabilität der Finanzmärkte und für die Konjunktur.
Vor 100 Jahren, 1923, herrschte in Deutschland eine Hyperinflation. Im November 1923 kostete 1 kg Roggenmehl in Berlin 233 Mrd. Mark. Diese Geschehnisse sind Geschichte, doch die Inflation kehrt wieder zurück in einem Ausmaß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Noch im November 2022 lag die Inflationsrate in Deutschland bei über 10 %. Im Januar und Februar beruhigte sie sich auf jeweils 8,7 % und im März ist sie nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes auf 7,4 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gefallen. Beruhigend ist das aber nicht. Zu berücksichtigen ist der Basiseffekt: Weil im März des Vorjahres bestimmte Preise außergewöhnlich hoch waren, hat nun automatisch ein Inflationsrückgang eingesetzt. Zudem ist die Europäische Zentralbank (EZB) noch weit von ihrem Inflationsziel von 2 % entfernt.
Kerninflation auf dem höchsten Stand seit der Euroeinführung
Wie gefährlich die EZB die derzeitige Inflation einschätzt, zeigt ihre jüngste Leitzinsanhebung, die sie in zuvor angekündigter Höhe beibehielt – trotz der Unruhe an den Finanzmärkten aufgrund der Schwierigkeiten im Bankensektor der USA und der Schweiz. Auch die Notenbanken der USA, Großbritanniens, der Schweiz und Norwegens haben in der zweiten Märzhälfte ihre Leitzinsen angehoben. Die Inflation erweist sich allgemein als zäh.
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