Ifo-Geschäftsklima: Exklusive Sektoranalyse aus den Branchen Kunststoffe, Maschinenbau und Tiefbau
Der Ifo-Geschäftsklimaindex verharrte im Februar bei 85,2 Punkten. So steht es um die Branchen Kunststoffe, Maschinenbau und Tiefbau.

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland bleibt unverändert skeptisch. Der Ifo-Geschäftsklimaindex verharrte im Februar bei 85,2 Punkten. Die Unternehmen waren etwas unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen hellten sich hingegen etwas auf. Die deutsche Wirtschaft wartet ab, kommentiert das Ifo Institut.
Ifo-Konjunkturexperte Felix Leiss wirft in diesem Monat exklusiv für VDI nachrichten einen tieferen Blick in die Sektoren Kunststoffe, Maschinenbau und Tiefbau.
Gummi und Kunststoffwaren

Bei den Herstellern von Gummi und Kunststoffwaren war das Geschäftsklima weiterhin sehr unfreundlich. Die Unternehmen klagten weitverbreitet über eine schwache Geschäftslage. Trotz wiederholter Produktionsdrosselungen stieg der Lagerdruck. Mit 68,6 % war zu Jahresbeginn eine empfindliche Unterauslastung ermittelt worden. Im langfristigen Mittel betrug die Auslastung in der Branche 80,2 %. Für die kommenden Monate rechneten die Unternehmen mit einer negativen Entwicklung. Verglichen mit den Vormonaten sind die Sorgen der Befragten aber bereits ein gutes Stück zurückgegangen. Analog wurden die restriktiven Personalplanungen am aktuellen Rand ein Stück nach oben revidiert. Mit einem Ende des Stellenabbaus ist derzeit aber noch nicht zu rechnen.
Maschinenbau

Im Maschinenbau blieb das Geschäftsklima rau, auch wenn gegenüber den Vormonaten eine leichte Erholung zu beobachten war. Zwar meldeten die Unternehmen eine Stabilisierung der Nachfrage, in Anbetracht der übervollen Fertigwarenlager kam es aber zu weiteren Produktionsdrosselungen. Im Januar wurde dabei eine Auslastung der Produktionsanlagen von 78,0 % ermittelt, was deutliche 7,3 Prozentpunkte unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Die Geschäftserwartungen der Firmen klarten am aktuellen Rand ein Stück auf, es bestand aber immer noch ein klarer Überhang an pessimistischen Stimmen. Mancherorts standen weitere Stellenkürzungen auf der Agenda.
Tiefbau

Im Tiefbau war von einer stabilen Geschäftssituation die Rede, wenngleich die Zufriedenheit im Vergleich mit den Vormonaten etwas zurückging. Die Geschäftserwartungen waren dabei weiterhin von Sorgen geprägt, die hohe politische Unsicherheit belastete den Ausblick. Den Unternehmen war es in den letzten Monaten allerdings gelungen, die Auftragsreserven auszubauen. Die mittlere Reichweite betrug am aktuellen Rand 4,5 Monate, was stolze 0,7 Monate über dem Niveau vor Jahresfrist liegt. Gleichzeitig war die Auslastung aber rückläufig, im Berichtsmonat wurden 69,2 % ermittelt, nach 69,4 % im Januar und 74,0 % im Dezember. Mit 4,3 % der Meldungen war derzeit etwas öfter von Finanzierungsproblemen die Rede (2,6 % zuletzt).
Automotive

Architektur

Chemie

DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse

Elektronik

Hochbau

Metallerzeugung und -bearbeitung

Das Ifo Institut fragt monatlich bei 9000 Unternehmen in Deutschland wichtige Daten ab. So ermitteln die Münchner Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Branchen gesplittet die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate in den Unternehmen. Beispiel: Wenn 40 % der Befragten ihre derzeitige wirtschaftliche Lage positiv beurteilen, 60 % dagegen negativ, ergibt das eine Geschäftslage von –20 %.