Inflationsprämie: Wer zahlt bereits wie viel
Die sogenannte Inflationsprämie stößt auf ein geteiltes Echo in der deutschen Wirtschaft. Einen Booster erhält sie durch aktuelle Tarifabschlüsse.
Die Mitarbeitenden von Volkswagen in Westdeutschland können sich über Extrageld freuen. Neben einer Lohnerhöhung bekommen die 125 000 Beschäftigten eine Inflationsprämie in Höhe von 3000 € ausgezahlt. Doch nicht nur bei VW, generell können sich Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie über 3000 € freuen. Das hatte die Gewerkschaft im Pilotbezirk Baden-Württemberg ausgehandelt. Von dem Abschluss profitieren Beschäftigte auch bei BMW, Mercedes, Siemens und vielen anderen Firmen.
Inflationsprämie: Worauf Arbeitnehmer und Arbeitgeber achten müssen
Beschäftigte in der Pharma- und Chemieindustrie profitieren
Die Bundesregierung hatte die Inflationsprämie auf den Weg gebracht. Betriebe können ihren Angestellten bis Ende 2024 bis zu 3000 € steuer- und abgabenfrei überweisen. Damit soll die Bevölkerung angesichts der steigenden Preise entlastet werden. Airbus zahlt 1500 €. Porsche hatte bereits vor dem Abschluss zugesagt, die 3000 € zu zahlen. Auch RWE hat im neuen Haustarifvertrag die Auszahlung der Prämie festgelegt. Die rund 580 000 Beschäftigten in 1900 Betrieben in der Pharma- und Chemieindustrie können sich ebenfalls freuen: Die Tarifpartner haben sich auf einen Inflationsbonus von 3000 € geeinigt. Die Drogeriemarktkette Rossmann zahlt jedem Beschäftigten 500 € Inflationsprämie. Verkaufshilfen sollen 250 € erhalten. Der Medienkonzern Bertelsmann zahlt seinen Mitarbeitenden ebenfalls eine Inflationsausgleichsprämie. Angestellte mit einem Bruttogehalt von bis zu 75 000 € sollen laut Infoportal „Meedia“ zwei Tranchen in Höhe zu je 1500 € erhalten. Insgesamt will der Konzern seinen Beschäftigten damit 3000 € zusätzlich zahlen. Die erste Tranche sollen die Mitarbeitenden im November oder Dezember erhalten. Wer mehr als 75 000 € brutto verdient, erhält je Tranche demnach 1000 € – also insgesamt 2000 €.
Wie die eigene Unternehmensbank den Zugang zu EU-Mitteln eröffnet
Mahnende Worte kommen von Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er hält die schwierige finanzielle Lage vieler Unternehmen für eine Herausforderung bei der angedachten Prämie, viele Unternehmen könnten sich die Prämie nicht leisten.
Im öffentlichen Dienst für Bund und Gemeinden gehen die Tarifverhandlungen im Januar los, im Herbst folgen die Verhandlungen für die Beschäftigten der Länder.