Kaufhof, Reno, Görtz: Die Zahl der Firmenpleiten steigt wieder
Höhere Zinsen und auslaufende Coronastützungsmaßnahmen setzen den ohnehin kriselnden Unternehmen zu. Die Zahl der Insolvenzen steigt. Andere europäische Länder erfasst der Trend allerdings noch viel stärker.
Es sind vor allem die bekannten Namen aus der Handelsbranche, die seit Monaten den Blick auf das Thema Insolvenzen lenken: Galeria Karstadt Kaufhof, Peek&Cloppenburg, Reno, Görtz und womöglich bald auch Tupperware. Doch auch andere Branchen wie das Baugewerbe sind momentan stark betroffen. Für das gesamte Jahr 2023 und über alle Branchen werden in Deutschland 17 800 Unternehmensinsolvenzen erwartet. Das bedeutet einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 22 %. Ursprünglich waren nur 15 % prognostiziert worden. Diese Daten sind Ergebnis der aktuellen Insolvenzstudie von Allianz Trade, dem internationalen Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft. Der erhöhte Anstieg mag auf den ersten Blick alarmierend erscheinen, doch dieser Eindruck relativiert sich mit einem Blick zurück auf die Zeit vor der Pandemie.
Insolvenzzahlen geringer als vor Corona
„Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, „denn die Fallzahlen in Deutschland waren ja zuletzt auf historisch niedrigem Niveau. Selbst Ende 2023 dürfte Deutschland das Niveau von vor der Pandemie noch nicht erreicht haben.“ 2019 lagen die Fallzahlen bei den Unternehmensinsolvenzen hierzulande noch 5 % höher als in diesem Jahr. Der globale Trend ist ähnlich.
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