WERKZEUGMASCHINENBAU 08. Jul 2019 Lars Wallerang Lesezeit: ca. 2 Minuten

Metallbearbeitung bleibt eine Branche mit Wachstum

Nach dem Boom 2011 gingen die Umsätze der deutschen Hersteller 2012 leicht zurück. Für das laufende Jahr erwarten sie moderates Wachstum. Asien hat Europa als wichtigsten Auslandsmarkt abgelöst.

Die Maschinenbaubranche bleibt zuversichtlich, trotz kleiner Einbrüche in den letzten Jahren.
Foto: Gildemeister

Die Metallbearbeitung ist in den unterschiedlichsten Branchen von Industrie und Handwerk zu Hause – von der Schmuckherstellung bis zum Fahrzeug-, Maschinen-, Schiff- und Brückenbau. Positiv hat sich der Werkzeugmaschinenbau entwickelt. Er stand im vergangenen Jahr wirtschaftlich besser da als erwartet, meldet der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) in seinem Jahresbericht 2012.

Nach einem Boom im Jahr 2011, als der Auftragseingang um 45 % auf ein Rekordumsatzvolumen von 16,9 Mrd. € angewachsen war, ging das Geschäft im Jahr 2012 nach Angaben des VDW mit einem Umsatz von rund 15 Mrd. € zwar etwas zurück, doch schätzt der Verband diese fallende Tendenz als „moderat“ ein.

Auf dem europäischen Markt entwickelt sich die Nachfrage nach Einschätzung des VDW derzeit erfreulich und stabiler als in Asien. Dies ändere jedoch grundsätzlich nichts daran, dass Asien mit einem Anteil von mehr als 40 % am Gesamtvolumen der Auslandsaufträge Europa als wichtigste Absatzregion abgelöst hat.

Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen in Europa komme verstärkt aus Russland und anderen osteuropäischen Märkten, nicht aber aus der Eurozone, meldet der VDW.

Einen weiteren Aufwärtstrend weist derzeit der Markt in den USA auf. Unter dem Strich erwartet der VDW für das laufende Jahr bei Produktion und Export ein sehr moderates Wachstum von jeweils rund 1 %.

Die Werkzeugmaschinenindustrie ist traditionell mittelständisch geprägt. Allerdings habe, wie der VDW erklärt, die Finanzkrise den Mittelstand etwas härter getroffen als die Großunternehmen. Dadurch sind die Umsätze der kleineren Unternehmen weniger gewachsen als die der großen.

Im Werkzeugmaschinenbau schreitet die Konzentration fort. 2012 hatten rund 45 % aller Unternehmen mehr als 250 Beschäftigte, zwei Jahre zuvor waren es noch ca. 40 %. Firmen mit mehr als 1000 Beschäftigten hatten im Jahr 2012 einen Anteil von 5,8 %, im Jahr 2010 waren es nur 4,4 %. Im vergangenen Jahr waren 27,8 aller Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig in Großbetrieben beschäftigt, 2010 waren es dagegen nur 23,4 %.

Der deutsche Werkzeugmaschinenbau konzentriert sich in Baden-Württemberg, wo knapp die Hälfte der Unternehmen angesiedelt ist. In Nordrhein-Westfalen haben 17,5 % der Unternehmen ihren Sitz. Auf den weiteren Plätzen folgen Bayern, Thüringen, Sachsen und Hessen. In den übrigen Bundesländern spielen diese Unternehmen kaum eine Rolle.

Während der Werkzeugmaschinenbau im vergangenen Jahr einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet, hat der Maschinen- und Anlagenbau insgesamt 2012 wieder zugelegt, wie der Branchenverband VDMA mitteilt. Olaf Wortmann, Volkswirt beim VDMA, sagte im Gespräch mit den VDI nachrichten: „Mit einem Produktionswert von 194,7 Mrd. € hat die deutsche Maschinenbau-Industrie das Rekordniveau von 2008 nicht ganz erreicht.“ Der Umsatz liege mit rund 206,8 Mrd. € unter dem Jahreswert von 2008. Damals wurden 208,2 Mrd. € erreicht.

Mit einem Umsatz von rund 209 Mrd. € sei sogar der Rekord des Jahres 2008 um 1 Mrd. € übertroffen worden. 30 000 neue Arbeitsplätze sollen im vergangenen Jahr im Maschinenbau entstanden sein.

Metall ist aber nicht nur ein Werkstoff für die Industrie, sondern auch für das Handwerk. Nach Angaben des Bundesverbandes Metall gibt es in Deutschland rund 40 000 kleine und mittlere Unternehmen des Metall-Handwerks, in denen rund 500 000 Menschen beschäftigt sind.

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