Ukrainekrieg trifft den Maschinenbau hart
Die Ausfuhren des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus brachen im März um 6,2 % ein, meldet der Branchenverband VDMA.
Der Krieg in der Ukraine hat die Versorgung mit Vorprodukten weiter beeinträchtigt und den Maschinen- und Anlagenbau ausgebremst. Im Januar und Februar 2022 erreichten die Maschinenexporte aus Deutschland noch ein Wachstum von 4,8 % im Vergleich mit dem Vorjahr. Im März erfolgte dagegen ein abrupter Rückgang um 6,2 %. In Summe führte die Branche damit im ersten Quartal dieses Jahres Maschinen und Anlagen im Wert von 43,6 Mrd. € aus. Das sind lediglich 0,4 % mehr als 2021, teilt das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Zahlen mit. Preisbereinigt gingen die Exporte in diesem Zeitraum sogar um 4,7 % zurück. Importiert wurden dagegen deutlich mehr Maschinen (6,4 % Steigerung gegenüber 2021). „Die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau sind im Vertrauen auf eine gute weltweite Nachfrage mit Zuversicht ins neue Jahr gestartet. Doch die Geschäftserwartungen haben sich infolge des Ukrainekriegs stark eingetrübt“, erklärt VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers dazu.
Ausfuhren nach China leiden noch immer unter Coronalockdowns
Die Maschinenausfuhren nach China gingen im ersten Quartal – und damit bereits vor dem Lockdown in Schanghai – um 6,9 % auf 4,5 Mrd. € zurück. Entsprechend gering sind die Hoffnungen, dass sich die Situation im April gebessert haben könnte. „In unserer kürzlich unter Geschäftsführern chinesischer Tochtergesellschaften deutscher Maschinen- und Anlagenbauer durchgeführten VDMA-Konjunkturumfrage haben diese ihre Umsatzerwartungen deutlich heruntergeschraubt. In Summe gehen unsere Mitglieder vor Ort von einem preisbereinigten Nullwachstum für 2022 aus“, so Wiechers.
Dagegen entwickeln sich die Maschinenausfuhren in die Vereinigten Staaten weiterhin sehr positiv. Der Exportwert legte im ersten Quartal um 13,9 % auf 5,4 Mrd. € zu. In die Staaten der Europäischen Union exportierten deutsche Unternehmen im ersten Quartal 2022 Maschinen im Wert von 18,9 Mrd. €. Das entspricht einem Rückgang von 2,9 %. Einzig nach Italien wurden mehr Maschinen verkauft (+7,6 %). Rückläufig war das Geschäft dagegen mit den wichtigen Partnern in Frankreich (–6,2 %), Niederlande (–4,4 %) und Österreich (–5,8 %). Erfreulich entwickelten sich die Ausfuhren nach Indien mit einem deutlichen Plus von 37,1 %.
Kriegsbedingter Einbruch bei den Exporten nach Russland, Belarus und in die Ukraine
Erwartungsgemäß sanken die Exporte nach Russland im März drastisch um 72,6 %. Das ist deutlich mehr als die Gesamtheit der deutschen Warenausfuhren nach Russland. Sie ging im März um 58,7 % zurück. Auch beim Blick auf die Ausfuhren in die Ukraine zeigt sich ein ähnliches Bild. Maschinenexperten verringerten sich im Vergleich mit dem gleichen Vorjahreszeitraum um 89,4 %. Nach Belarus wurden 62,9 % weniger Warenwerte ausgeführt.
Ifo-Geschäftsklima fängt sich nach dem März-Einbruch im April wieder