Terroranschläge 09. Sep 2021 Von Peter Steinmüller und André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

11. September 2001: Der Terroranschlag und die Folgen

Den Anschlägen vom 11. September 2001 folgten 20 Jahre Krieg, Vertreibung und Terror. Versuch einer Bilanz.


Foto: ddp images/ Polaris/Matthew McDermott

Flugzeuge, die sich in Wolkenkratzer bohren, Menschen, die aus Verzweiflung in den Tod springen, eine gigantische Staubwolke, die Menschen in Gipsstatuen verwandelt. Die Bilder von den Anschlägen des 11. September 2001 gruben sich nicht nur tief in die Erinnerung ein. Sie beendeten auch die Zuversicht seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, wonach der Weltlauf nur eine Richtung kenne, den zu Wohlstand und Demokratie. Stattdessen folgten 20 Jahre voller Anschläge und Kriege vom Afghanistaneinsatz bis zum Kampf gegen den Islamischen Staat. Fast 40 Mio. Menschen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Allein im Irak starben mehrere Hunderttausend Menschen.

Das Ende der US-Hegemonie

Für den Historiker Bernd Greiner läuten die Rückzüge der USA aus dem Irak und aus Afghanistan das Ende der US-Hegemonie ein. Um die Welt sicherer zu machen, plädiert Greiner für eine deutsche und EU-Außenpolitik, die auf Vertrauen und Interessenausgleich setzt. Der Versuch der USA, mit militärischen Mitteln eine Weltordnung nach ihren Vorstellungen durchzusetzen, sei gescheitert. Ein Versuch, den nicht nur über 7000 US-Soldaten mit dem Leben bezahlten, sondern auch die Staatsverschuldung weltweit explodieren ließ und die globale Wirtschaft unvorstellbare Summen kostete. Schätzungen für die US-Ökonomie belaufen sich auf rund 8 Billionen $. Bis heute wirken verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen, bei Logistikern, Reedereien und Hafenbetreibern nach.

Die Gefahr durch den islamistischen Terror schwelt derweil weiter. Hatte Präsident George W. Bush nach den Anschlägen des 11. September noch auf „Stiefel am Boden“ gesetzt, so schwor Joe Biden die Nation anlässlich des Afghanistanabzugs auf „Terroristenbekämpfung aus der Ferne“ mithilfe von Drohnen ein – ein Vorgehen, das schon seit den 1990er-Jahren vielen Unschuldigen den Tod brachte.

Ende August löschte ein Drohnenangriff in Kabul mutmaßlich eine zehnköpfige Familie aus.

Den Fokus „Der 11. September 2001 und die Folgen“ lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten mit diesen Themen:

„Das Ende der amerikanischen Hegemonie“

Sicherheitspolitik: Der Historiker Bernd Greiner über das Scheitern der US-Dominanz nach dem 11. September und die Konsequenzen für Deutschland.

Ein Dienstag wie kein anderer

Erinnerungen: Dienstag, 11. September 2001, kurz vor 15 Uhr machte im Redaktionsflur in der Düsseldorfer Heinrichstraße die Information die Runde, es sei ein Flugzeug in New York in ein Hochhaus gestürzt.

Die Illusion vom Enthauptungsschlag

Luftkrieg: US-Präsident Joe Biden will Terroristen künftig durch Luftschläge bekämpfen. Mit dieser Strategie sind schon seine Vorgänger gescheitert.

Wie der Terror die Wirtschaft traf

Folgekosten: Die Flugzeuge der Attentäter steuerten direkt in das Herz der Finanzmetropole New York und erschütterten die Weltwirtschaft. Airlines gingen pleite, Hunderttausende verloren ihre Jobs. Manche Kosten summieren sich bis heute.

Im Zufall einen Plan entdecken

Gesellschaft: Kein Ereignis der jüngeren Zeit dürfte Verschwörungstheorien so sehr beflügelt haben wie der Terroranschlag vom 11. September 2001. Doch ihr Einfluss reicht über das Mittelalter bis hin zu den Coronaprotesten.

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