60 Jahre Élysée-Vertrag: Deutschland und Frankreich erneuern Treuegelöbnis und entwerfen das Europa der Zukunft
Seit Monaten kriselt es zwischen Paris und Berlin in europäischen Grundsatzfragen. Beim bevorstehenden 60-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrags diesen Sonntag besinnen sich die Partner links und rechts des Rheins wieder auf den Geist der europäischen Gründerväter Robert Schuman und Konrad Adenauer.
Noch im November letzten Jahres ließ Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron das traditionelle französisch-deutsche Ministerratstreffen in Paris kurzfristig absagen. Verärgert über den unangekündigten milliardenschweren deutschen Doppel-Wumms von 200 Mrd. € im Kampf gegen explodierende Energiepreise und galoppierende Inflation, platzte dem Regenten im Élysée der Kragen.
Obwohl Olaf Scholz als frisch gekürter Nachfolger von Angela Merkel gleich im Dezember 2021 nach Ernennung zum Bundeskanzler als Erstes nach Paris reiste, keimte zwischen dem forschen Präsidenten der Grande Nation und dem hanseatisch kühlen Kanzler auf Anhieb keine Männerfreundschaft auf.
„Auch Angela Merkel musste während ihrer 16 Jahre andauernden Kanzlerschaft mit unterschiedlichsten Charakteren französischer Präsidenten wie Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy, Francois Hollande und zuletzt Emmanuel Macron erst warm werden – und umgekehrt.“ So ein EU-Diplomat in Brüssel. Die EU umfasse mittlerweile 27 Mitgliedstaaten, aber eines sei klar: „Ohne ein Miteinander von Frankreich und Deutschland geht es nicht voran.“
Reaktionen der EU auf russischen Angriffskrieg dividierten Paris und Berlin auseinander
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