Deutsche Bahn 23. Jan 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Bahnstreik: Was heißt es für die deutsche Wirtschaft?

Der sechstägige Streik der Gewerkschaft GDL ab Dienstagabend beeinträchtigt nicht nur Fahrgäste, sondern auch die deutsche Industrie, insbesondere Branchen mit hohem Schienengüteranteil.

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Bahnstreik der GDL legt Industrie lahm: Herausforderungen für Lieferketten und Güterverkehr.
Foto: PantherMedia / FREEMAN83

Aufgrund des Lokführerstreiks der Gewerkschaft GDL ab Dienstagabend müssen nicht nur Fahrgäste, sondern auch die deutsche Industrie erhebliche Einschränkungen hinnehmen. Insbesondere Branchen, die einen bedeutenden Anteil ihres Gütertransports auf der Schiene abwickeln, stehen vor der Herausforderung, ihre Pläne umzustellen. „Der angekündigte sechstägige Bahnstreik belastet die Transportlogistik in Deutschland und Europa und damit auch Unternehmen der deutschen Automobilindustrie“, zitiert die dpa den Verband der Automobilindustrie (VDA).

Kurzfristige Verlagerung von der Schiene auf die Straße ist schwierig

Die Unternehmen reagierten zwar und passten, soweit möglich, Liefer- und Logistikketten an. Es wurde jedoch betont, dass eine kurzfristige Verlagerung von der Schiene auf die Straße außerordentlich schwierig sei. In den vergangenen Jahren hätten bereits viele Unternehmen in der Branche ihre Transporte auf die Straße verlagert, sodass die diesbezüglichen Potenziale weitestgehend ausgeschöpft seien. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) teilte außerdem mit, dass vor allem Fertigfahrzeuge mit der Bahn transportiert würden.

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Der Streik stellt für die Chemieindustrie ebenfalls eine erhebliche Herausforderung dar. „Mit ihren Kunden und Logistikdienstleistern haben die Unternehmen umgehend flexible Lösungen entwickelt“, teilte der Verband gegenüber der dpa mit. „Diese können die Einschränkungen und Verzögerungen in der Bahnlogistik aber nur teilweise kompensieren.“

Auswirkungen auf Industrie-Lieferketten

„144 Stunden Streik wirken sich unmittelbar auf Industrie-Lieferketten aus und stören sie nachhaltig“, heißt es seitens der Güterverkehrstochter der Bahn, DB Cargo.

Es ist bemerkenswert zu erwähnen, dass der Verband Die Güterbahnen, der hauptsächlich die Wettbewerber im Frachtbereich vertritt, darauf hinwies, dass die Bahn im Schienengüterverkehr mittlerweile nur noch einen Marktanteil von etwa 40 % innehat. „60 % des Schienengüterverkehrs rollen wie üblich und kommen wegen eines entleerten Netzes sogar häufig besser ans Ziel“, sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Westenberger.

Hingegen wies die Bahn selbst auf ihre eigene Bedeutung für den europäischen Güterverkehr hin. Das Unternehmen teilte mit, dass DB Cargo eine europäische Netzwerkbahn sei, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die hauptsächlich einfache Shuttleverkehre anbieten. Das Unternehmen betonte, dass der Streik der GDL daher vor allem als ein Streik gegen die deutsche Wirtschaft anzusehen sei.

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In der Nacht zum Montag kündigte die GDL einen mehrere Tage andauernden Streik im Rahmen der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Bahn an. Der Personenverkehr wird ab Mittwoch, den 24. Januar, ab 2:00 Uhr bestreikt, während der Güterverkehr bereits ab Dienstagabend um 18:00 Uhr beeinträchtigt wird. Der Arbeitskampf soll erst am Montagabend (29. Januar) enden. (dpa/ili)

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