Biete Marder, nehme T-72 – Was taugt der Ringtausch bei den Panzern?
Die Bundesrepublik liefert Schützenpanzer vom Typ Marder an Slowenien, dieses Land wiederum Kampfpanzer T-72 an die Ukraine. Welchen Vorteil haben die Beteiligten?
„Glückwunsch, Deutschland hat Schrödingers Marder erfunden. Sie sind gleichzeitig da und nicht da“, twitterte der Blogger und ehemalige Fallschirmjägeroffizier Sascha Stoltenow am Donnerstag nach der tagelangen quälenden Diskussion über das Ob und Wie der Lieferung deutscher Schützenpanzer an die Ukraine.
Wenige Stunden sickerte in den Medien durch: Es soll einen Ringtausch zwischen Deutschland und Slowenien geben. Das Land wolle seine T-72-Kampfpanzer aus Sowjetzeiten an Kiew liefern. Im Gegenzug bekommt die slowenische Armee dafür deutsche Schützenpanzer und Transportpanzer der Typen Marder bzw. Fuchs.
Aber was bringt dieses Tauschgeschäft der Ukraine für die Abwehr der russischen Aggression? Dazu einige Erläuterungen.
Was ist ein Marder?
Der Marder ist ein gepanzertes Kettenfahrzeug und dient seit 50 Jahren als Hauptwaffensystem der Panzergrenadiere der Bundeswehr. Der Trupp aus sechs Panzergrenadieren ist im Heck des Fahrzeugs untergebracht. Er kann sowohl während der Fahrt über Luken kämpfen als auch abgesessen, nachdem er das Fahrzeug über die Heckrampe verlassen hat. Die eigentliche Besatzung des Marders besteht aus drei Soldaten: Dem Kommandanten, der auch dem Grenadiertrupp befiehlt, dem Richtschützen für die Maschinenkanone und dem Fahrer. Die Maschinenkanone unterstützt die abgesessenen Grenadiere mit ihrem Feuer, kann aber auch Kampfhubschrauber und Panzerfahrzeuge wirksam bekämpfen. In der langen Dienstzeit des Marder wurde er mehrfach modifiziert und nachgerüstet. Dazu gehört eine stärkere Panzerung sowie die Ausstattung mit Panzerabwehrlenkwaffen, die entweder vom Turm aus oder außerhalb des Panzers von einer Lafette aus abgefeuert werden.
Wozu braucht man überhaupt einen Schützenpanzer?
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