Verteidigung 19. Apr 2023 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 2 Minuten

Bundeswehr lässt weitere Schützenpanzer Puma modernisieren

Die Bundeswehr lässt weitere 143 Schützenpanzer des Typs Puma aufrüsten. Damit sollen alle Panzer dieses Typs einem einheitlichen Ausrüstungsstandard bei Bewaffnung, Funkgeräten und Optik entsprechen.

Die Einführung des Schützenpanzers Puma zog sich über Jahrzehnte hin. Entsprechend ist es nun nötig, alle Fahrzeuge auf den gleichen Ausrüstungsstandard zu heben.
Foto: Bundeswehr/Maximilian Schulz

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall, beauftragt, weitere 143 Schützenpanzer Puma nachzurüsten. Dies gab heute Rheinmetall bekannt. Dieser Vertrag war im Juni 2021 geschlossen worden, um für alle Fahrzeuge den gleichen Ausrüstungsstand sicherzustellen.

Mit dem Leopard 2 A6 erhält die Ukraine einen modernen Kampfpanzer

Die KMW und Rheinmetall hatten damals einen Nachrüstauftrag für die Panzer in zwei Chargen erhalten. Für die Ertüchtigung der ersten 154 Fahrzeuge stellte der Bund 1 Mrd. € bereit. Das Auftragsvolumen für die zweite Charge liegt nach Firmenangaben bei mehr als 770 Mio. €.

Die Aufrüstung der Puma hatte das Verteidigungsministerium zunächst gestoppt

Die damalige Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte diese zweite Charge zunächst auf Eis gelegt, nachdem kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres an allen 18 für die schnelle Nato-Einsatzgruppe im Baltikum bestimmten Puma technische Mängel aufgetreten waren. Allerdings stellte sich heraus, dass diese fast ausschließlich durch mangelhafte Wartung bei der Truppe verursacht worden waren.

Wie Panzergrenadiere im Zusammenwirken mit ihrem Schützenpanzer Puma kämpfen, zeigt dieses Video der Bundeswehr:

Hier wird Ihnen ein externer Inhalt von youtube.com angezeigt.
Mit der Nutzung des Inhalts stimmen Sie der Datenschutzerklärung von youtube.com zu.

Bis 2029 sollen die 143 Puma bei ihrer Feuerkraft und Führungsfähigkeit modernisiert werden. Mit dem Auftrag wird sichergestellt, dass die Schützenpanzer dieses Typs auf den einheitlichen Konstruktionsstand S1 gebracht werden. Zur Nachrüstung gehört die Integration hochauflösender tag- und nachtsichtfähiger Kamerasysteme. Sie ersetzen die Winkelspiegel, mit denen Besatzungen bisher ihre Umgebung unter Panzerschutz beobachten konnten. Der Puma ist das erste westliche Gefechtsfahrzeug, das serienmäßig mit einem solchen System ausgerüstet wurde.

Wie der Schützenpanzer Marder die Ukraine in ihrer Verteidigung unterstützt

Neue Puma-Generation wird mit dem Flugkörpersystem Mells ausgestattet

Zur Aufrüstung gehört auch die Ausstattung mit dem Lenkflugkörpersystem Mells. Anders als das Vorgängersystem Milan kann Mells nicht nur Panzerfahrzeuge bekämpfen, sondern auch Hubschrauber. Und das auf einer Entfernung von bis 4 km. Bisher hatten bei der Ausstattung mit Mells die Schützenpanzer Marder Vorrang, die im Baltikum stationiert wurden. Zum Konstruktionsstand S1 gehört auch die Ausrüstung aller Puma mit digitalen Funkgeräten.

Das Lenkwaffensystem Mells kann nicht nur vom Puma aus eingesetzt werden, sondern auch mit einer Bodenlafette von den abgesessenen Panzergrenadieren. Foto: Quehl Jennifer

Der Puma hatte sich rasch nach der Vertragsunterzeichnung zwischen den Herstellern Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme und der Bundeswehr im Jahr 2004 als eines der teuren „Pleiten, Pech und Pannen“-Projekte herausgestellt, die die Bundeswehr seit der Jahrtausendwende quälten. So war im Frühjahr 2022 weniger als die Hälfte der 350 Puma-Schützenpanzer der Bundeswehr halbwegs einsatzbereit. Das Absenken der Produktionszahlen bei gleichzeitigem Umlegen der Entwicklungskosten führte dazu, dass das „Smartphone auf Ketten“, wie der damalige Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels den Puma nannte, mit einem Stückpreis von rund 17 Mio. € die Spitzenposition als weltweit teuerster Schützenpanzer hält.

Der Schützenpanzer Marder ist der Vorgänger des Pumas. Nach 50 Jahren ist er immer noch im Einsatz. Foto: Marco Dorow, US Army/Public Domain

Mit seiner Einführung ging die alte Forderung der Panzertruppe in Erfüllung, dass sich Panzergrenadiere und Kampfpanzer in schwierigem Gelände und unter Beschuss mit dem gleichen Tempo bewegen können. Nach der Einführung des Leopard 2 vor mehr als 40 Jahren war das mit den Schützenpanzern Marder nicht mehr möglich. Denn Aufgabe der Panzergrenadiere ist es, die Kampfpanzer in der Bewegung zu unterstützen.

Themen im Artikel

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.

Facharbeiter/in Gebäude- und Haustechnik (w/m/d) Regelungstechnik für die Anlagen der technischen Infrastruktur und der Infrastruktur von Versuchsanlagen

Berlin
Evonik Operations GmbH

Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d)

Wesseling
Stadt Karlsruhe

Abteilungsleitung Bauen als Ortsbaumeister*in

Karlsruhe
Bau & Service Oberursel (BSO)

Bauingenieur Tiefbau (m/w/d) als Bereichsleitung

Oberursel (Taunus)
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Fachingenieure Elektro- oder Versorgungs- oder Gebäude- und Energie- oder Umwelttechnik (w/m/d) als Grundsatz-Sachbearbeiter Energiemanagement

Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus oder Frankfurt (Oder)
Hochschule Ravensburg-Weingarten

Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau

Weingarten
NORDEX GROUP

SCADA Projektingenieur (m/w/d)

Hamburg, Rostock
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Versorgungstechnik bzw. Gebäudeautomation

Berlin
Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz GmbH

CE-Koordinator (m/w/d) in der mechanischen Konstruktion

Meuselwitz
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d)

Münster
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen