China hebt das Renteneintrittsalter an
Chinas Bevölkerung schrumpft. Um den sich abzeichnenden Mangel an Arbeitskräften zu verlangsamen, lässt das Land die Bürger nun länger arbeiten.
Chinas Regierung hat eine schrittweise Anhebung des Rentenalters beschlossen. Männer sollen künftig mit 63 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, Frauen – abhängig von ihrer beruflichen Tätigkeit – zwischen dem 55. und dem 58. Lebensjahr, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Bislang waren Männer mit 60, Frauen, die Fabrikarbeit leisten mussten, gar schon mit 50 Jahren in Rente gegangen.
Chinas Ein-Kind-Politik mündet in einer demografischen Krise
China reagiert mit dem unpopulären Schritt auf die Alterung der Gesellschaft. Chinas lange verfolgte Ein-Kind-Politik hat zur Folge, dass die Bevölkerung in den kommenden Jahren deutlich schrumpfen wird. Auch nachdem diese Politik vor einigen Jahren gelockert und schließlich aufgehoben wurde, blieben die Geburtenraten in China niedrig. Die aktuelle wirtschaftliche Krise trägt zusätzlich dazu bei, dass viele Chinesen nur ein Kind bekommen oder ganz kinderlos bleiben.
Rente mit 63 greift erst ab dem Jahr 2040
Das bisherige Renteneintrittsalter gilt als eines der niedrigsten in der ganzen Welt und wurde seit den 1970er-Jahren nicht mehr an die in China extrem stark gestiegene Lebenserwartung angepasst. Bis die Änderungen umgesetzt sind, wird es allerdings noch dauern. China vollzieht die Anhebung des Renteneintrittsalters schrittweise über 15 Jahre hinweg. Erst ab dem Jahr 2040 wird demnach das Renteneintrittsalter von 63 Jahren für Männer und von 58 Jahren für Frauen gelten. Parallel dazu steigen auch die Anforderungen an die notwendigen Beschäftigungsjahre, die Voraussetzung für eine volle Altersrente sind. Bislang mussten Chinesen und Chinesinnen in ihrem Leben 15 Jahre gearbeitet haben, um den vollen Rentenanspruch zu erwerben. Ab 2030 wird dieser Wert ebenfalls schrittweise auf 20 Jahre angehoben.