Krise um Israel 13. Aug 2024 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 3 Minuten

Das U-Boot USS Georgia soll den Iran abschrecken

Die Marschflugkörper der USS Georgia können iranische Flugplätze vernichten.

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Die Marschflugkörper der USS Georgia können iranische Flugplätze vernichten.
Foto: U.S. Navy photo by Chief Mass Communication Specialist Ashley Berumen /Released)

Die Seefahrer auf U-Booten der US Navy bezeichnen sich gerne als den Silent Service. Und das im doppelten Sinn: Nicht nur sind ihre Schiffe dafür gebaut, äußerst leise die Meere zu befahren. Die Offiziere und Mannschaften sprechen auch nicht über ihre Aufträge und Reiseziele, um die Missionen nicht zu gefährden. Deshalb ist es äußerst ungewöhnlich, dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Verlegung der USS Georgia in den Mittleren Osten bekannt gegeben hat. In einem Tweet versicherte Austin, die Verlegung sei Ausdruck der Entschlossenheit seines Landes, „Israel mit jeder möglichen Maßnahme zu verteidigen“.

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Das U-Boot soll genauso wie ein Flugzeugträgerverband Israel im Falle eines iranischen Angriffs unterstützen, begründete Austin seinen Marschbefehl. Denn die USS Georgia, die bereits im Mittelmeer unterwegs ist, besitzt eine bemerkenswerte Schlagkraft: Sie ist mit 154 Marschflugkörpern ausgerüstet, die Ziele in weiter Entfernung zerstören können.

Ursprünglich war die USS Georgia mit Interkontinentalraketen ausgestattet

Als die USS Georgia vor 40 Jahren in Dienst gestellt wurde, sah ihre Bewaffnung allerdings noch ganz anders aus. Sie bestand aus 20 Interkontinentalraketen mit jeweils zwölf Mehrfachsprengköpfen. Damit war das Schiff Bestandteil der nuklearen Abschreckungsstrategie. Der Sowjetunion sollte klargemacht werden, dass ein „Enthauptungsschlag“ gegen die USA nicht möglich wäre, weil die in den Weltmeeren versteckten U-Boote jederzeit zum Zweitschlag bereit waren.

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Nach dem Zerfall der Sowjetunion schätzte die US-Regierung das Risiko eines Nuklearkrieges wesentlich geringer ein, und so ließ sie im Jahr 2004 die USS Georgia vom Atomwaffenträger zu einer Bewaffnung mit Marschflugkörper umrüsten, die allesamt keine Atomsprengköpfe tragen.

Die Marschflugkörper vom Typ Tomahawk haben eine Reichweite von offiziell mehr als 1650 km. Würde die USS Georgia eine Salve in der Höhe von Zypern abfeuern, könnten die Cruise-Missiles Ziele in Teheran erreichen. Seit vier Jahren werden alle Tomahawks auf das sogenannte Joint Multiple Effects Warhead System (JMEWS) umgerüstet. Dessen Sprengkopf soll sowohl Splitterwirkung gegen geparkte Flugzeuge entfalten können als auch die bunkerbrechende Fähigkeit besitzen.

Rund 30 Marschflugkörper für einen iranischen Luftwaffenstützpunkt

Der auf Militärthemen spezialisierte Autor Tom Clancy entwarf bereits vor mehr als 30 Jahren das Szenario eines US-Angriffs mit Tomahawks auf einen iranischen Fliegerhorst. Dafür werden Clancy zufolge 24 bis 36 Marschflugkörper benötigt, „um den Luftwaffenstützpunkt gänzlich unbrauchbar zu machen“. Der präzise koordinierte Angriff würde folgendermaßen ablaufen:

Marschflugkörper vom Typ Tomahawk können nicht nur von U-Booten, sondern auch von Tiefladern, Flugzeugen und Schiffen abgefeuert werden. Hier startet eine Tomahawk vom US-Zerstörer Curtis Wilbur. Foto: Mass Communication Specialist 2nd Class Taylor DiMartino, U. S. Navy/Public Domain

Doch so weit muss es nicht kommen. Ganz im Gegenteil, so der Sender CNN über den Zweck von Verteidigungsminister Austins Aussagen: „Die Bekanntmachung der Bewegungen des U-Boots ist eine eindeutige Nachricht der Abschreckung an den Iran und seine Verbündeten.“

 

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