Wirtschaftspolitik 30. Mrz 2023 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Deutschlands gefährliche Abhängigkeit von China

2022 investierten deutsche Firmen 11,5 Mrd. € in China und damit mehr als je zuvor, zeigen neue Zahlen der Deutschen Bundesbank. Der Trend ist nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gefährlich und verstärkt die deutsche Abhängigkeit.

Viele deutsche Firmen haben China auf dem Kompass. Die Direktinvestitionen wachsen. Das Handelsdefiziz ist derweil riesig.
Foto: panthermedia.net/Olivier26

Deutsche Unternehmen investieren so viel in China wie nie zuvor. 11,5 Mrd. € flossen 2022 ins Reich der Mitte – so hoch war die Zahl bisher nicht einmal in den größten Boom-Jahren. Auch im Jahr davor waren die Direktinvestitionen viel höher als bislang bekannt: 2021 gingen rund 10 Mrd. € nach China, 2020 waren es gerade einmal 2,1 Mrd. €. Laut Statistischem Bundesamt war China zum siebten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner.

Roter Teppich für deutsche Unternehmen

China rollt deutschen Unternehmern nach dem starken Corona-Einbruch also den roten Teppich aus. Und nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) funktioniert diese Werbung. Die chinesische Regierung versuche so, die wirtschaftlichen Schäden ihrer Null-Covid-Strategie und der brutalen Lockdowns zu beheben. Veranstaltungen wie das China Development Forum hätten deutsche Top-Manager gelockt, die bereitwillig folgen und ganze Produktionen nach China verlegen würden. Zu attraktiv seien die Wachstumsaussichten auf dem chinesischen Absatzmarkt.

Lesetipp: China holt im Rennen um Patente stark auf

Der Trend ist alarmierend: Die deutsche Abhängigkeit von China wuchs zuletzt stark, auch beim Handel. So stieg das Handelsbilanzdefizit im Jahr 2022 gegenüber 2019 auf rund das Sechsfache. Die Summe der stark wachsenden Importe überstieg die Summe der fast stagnierenden Ausfuhren um 84 Mrd. €. Zum Vergleich: Die USA haben gegenüber Deutschland ein negatives Saldo in Höhe von „nur“ rund 68 Mrd. € – was innerhalb des Landes immer wieder zu heftigen Diskussionen führt. Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland drohen laut IW immer einseitiger zu werden.

Lesetipp: Deutsche Unternehmen üben sich beim Wirtschaftspartner China im Spagat

„Nicht von blumigen Versprechen täuschen lassen“

„Diese Entwicklung macht Sorgen“, sagt IW-Außenhandelsexperte Jürgen Matthes. „Die Unternehmen sollten sich vom roten Teppich und von blumigen Versprechen nicht täuschen lassen.“ China drohe auf mittlere Sicht offen mit einer militärischen Annexion Taiwans. „Sollte es zeitnah zu einem Krieg kommen, steht die deutsche Wirtschaft vor einer Krise enormen Ausmaßes.“ Es sei daher höchste Zeit, kritische Abhängigkeiten zu reduzieren, wie es viele Firmen auch schon angekündigt hätten. „Wenn sich dies aber nicht bald in der Statistik zeigt, muss die Politik handeln.“

Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences

Professur "Energietechnik und Strömungssimulation"

Düsseldorf
IU Internationale Hochschule GmbH

Professur Bauingenieurwesen (w/m/d)

verschiedene Standorte
TU Bergakademie Freiberg

W2-Professur "Deep Learning"

Freiberg
DLG TestService GmbH

Prüfingenieur (m/w/d) Fahrzeugtechnik / QMB

Groß-Umstadt
GKS-Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt GmbH über dr. gawlitta (BDU)

Geschäftsführer (m/w/d) bei einem Unternehmen der Energiewirtschaft

Schweinfurt
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen

Ingenieur/in (m/w/d), mit Schwerpunkt Tiefbau, für den Landesbau

Frankfurt (Oder) oder Potsdam
NORDEX GROUP

BOP (Balance of Plant) Electrical Engineer (m/w/d)

Hamburg
Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen