Metaller einigen sich auf neuen Tarifvertrag – 5,1 % mehr Lohn
Nach 18-stündigen Verhandlungen gelingt eine Tarifeinigung in der Metall- und Elektroindustrie. 3,9 Mio. Metaller erhalten mehr Geld.
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IG Metall und Arbeitgeber haben einen Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie erzielt. Die Tarifeinigung gilt zunächst für die Bezirke Bayern und Küste und soll schließlich auf alle 3,9 Mio. Tarifbeschäftigten der Branche ausgeweitet werden.
Metaller begleiten die Tarifverhandlungen mit umfassenden Warnstreiks
Vorausgegangen waren 18-stündige Verhandlungen zwischen den Tarifparteien, begleitet von umfassenden Warnstreiks. Mehr als 600.000 Menschen waren laut Gewerkschaftsangaben an den Arbeitsniederlegungen in den vergangenen beiden Wochen beteiligt.
5,1 % mehr Lohn und 600 Euro Einmalzahlung
Der Tarifabschluss sieht Lohnerhöhungen von 5,1 % vor, die in zwei Stufen erreicht werden. Das teilten Arbeitgeber und IG Metall auf einer Pressekonferenz mit. Zunächst ist eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro vorgesehen. Die tariflich gebundenen Metaller dürfen bis spätestens Februar 2025 mit dem Eingang der Zahlung rechnen. Die Tabellenerhöhung greift ab dem 1. April 2025. Auszubildende profitieren von einer überproportionale Erhöhung. Ihre Vergütung steigt um den Festbetrag von 140 Euro monatlich. Diese Erhöhung gilt zudem schon ab Januar 2025. Im Gegenzug erhalten sie keine Einmalzahlung.
Neun Tarifgebiete sollen dem Pilotabschluss folgen
Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 25 Monaten. Erstmals wurde der Pilotabschluss von zwei Bezirken gemeinsam erreicht. Die jeweiligen Verhandlungskommissionen aus Bayern und dem Tarifgebiet Nord hatten bereits in der vorherigen Verhandlungsrunde eng zusammengearbeitet. Bei der entscheidenden vierten Sitzung in Hamburg haben auch der IG-Metall-Vorstand sowie Gesamtmetall im Hintergrund mitgewirkt. Der so erreichte Pilotabschluss soll nun in den übrigen neun Tarifgebieten übernommen werden, wozu noch einmal regionale Treffen notwendig sind.
Ganztägige Warnstreiks können mit der frühen Einigung abgewendet werden
Einen Pilotabschluss bereits in der vierten Verhandlungsrunde hatte es zuletzt 2015 gegeben. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und ihrer damals noch unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen wurde 2020 nach nur zwei Treffen eine Lösung erreicht. Verhandlungsführer bei der IG Metall waren die Chefs der Bezirke Küste und Bayern, Daniel Friedrich und Horst Ott. Für die Arbeitgeberseite traten als Verhandlungsführerinnen die Geschäftsführerin der Werften-Gruppe Lürssen, Lena Ströbele, sowie die Vorstandsvorsitzende der Warema Renkhoff SE, Angelique Renkhoff-Mücke, an. (mit Material von dpa)