Schulschiff Gorch Fock kehrt von 175. Ausbildungsfahrt zurück
Das Schulschiff der Deutschen Marine, die Gorch Fock, wird an diesem Freitag nach vier Monaten wieder in seinem Heimathafen Kiel-Wik erwartet.
Damit endet die 175. Auslandsausbildungsreise, die Schiff und Besatzung nach Spanien, Portugal, Madeira, die Azoren und Irland führte. Die Gorch Fock legte dabei rund 7000 sm (12 600 km) zurück.
Die Zahl „175“ hat diesmal nicht nur für die Gorch Fock eine besondere Bedeutung, sondern auch für die Deutsche Marine: Die Teilstreitkraft feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen. An Bord des Segelschulschiffes erlernen die Lehrgangsteilnehmenden das grundlegende seemännische Handwerk.
Die Reparatur der Gorch Fock dauerte sechs Jahre
Dass dies so bleiben würde, hatte einige Zeit in der Schwebe gehangen: Im November 2015 hatten die Arbeiten an einer routinemäßigen Wartung begonnen. Ein Jahr später zeigte sich immer stärker, wie marode das Schiff geworden war. Die Reparatur dauerte sechs Jahre und verschlang 135 Mio. €. Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte zwischenzeitlich entschieden, die Gorch Fock doch nicht abzuwracken.
Das Ende des Schulschiffs Deutschland
Seit der Indienststellung im Dezember 1958 wurden etwa 15 000 angehende Offiziere auf den Planken der Gorch Fock ausgebildet. Auf dieser Reise wurden rund 250 Offizieranwärterinnen und -anwärtern im Rahmen ihrer seemännischen Basisausbildung erste Erfahrungen an Bord des Großseglers vermittelt. Dazu zählten auch ausländische Kadetten aus Kolumbien, Frankreich, Togo, Kamerun und Senegal. Die Ausbildung auf einem Segelschiff wurde lange Zeit von der Marineführung mit dem Ziel der Abhärtung begründet. Mittlerweile geht es vor allem darum, die Bedeutung von Teamwork und Kameradschaft zu vermitteln, bevor die Soldatinnen und Soldaten ihr Studium an den Bundeswehr-Universitäten in Hamburg oder München aufnehmen.
Offiziere der Deutschen Marine erwarten Einsätze im Pazifik
Als Offiziere werden die einstigen Lehrgangsteilnehmer mit Aufgaben konfrontiert werden, die sich von denen ihrer Vorgänger im Kalten Krieg und in den Jahren der Auslandseinsätze deutlich unterscheiden. Die kürzlich verabschiedete Nationale Sicherheitsstrategie formuliert den Anspruch der Bundesregierung, strategische Partnerschaften auch im Indo-Pazifik einzugehen.
Wie das aussehen kann, demonstrierte vor zwei Jahren die Fregatte Bayern: Die Fahrt ihrer rund 240 starken Besatzung im Indo-Pazifik dauerte rund ein halbes Jahr. Besucht wurden unter anderem Australien, Japan, Südkorea, Singapur und Indien. Die Bayern nahm auch an dem von Japan ausgerichteten neuntägigen Großmanöver Annual Exercise 2021 teil, zu dem auch die Marinen der USA, Australiens und Kanadas Schiffe abgestellt hatten.