Start-up-Förderer Andreas Pinkwart kehrt der Politik den Rücken
Der ehemalige NRW-Wirtschafts- und -Digitalminister Andreas Pinkwart kehrt in die Wissenschaft zurück. Seine politischen Vorhaben waren ambitioniert und betonten die Bedeutung von Digitalisierung und Unternehmensgründung. Großen Ankündigungen fehlten die Taten, so seine Kritiker.
Andreas Pinkwart (FDP) vollzieht einen erneuten Kurswechsel. Der frühere NRW-Wirtschafts- und -Digitalminister zieht nach der schweren Schlappe bei der Landtagswahl im Mai, bei der die Liberalen die Hälfte der Stimmen einbüßten, seine Konsequenzen, legt sein Mandat nieder und sagt der Politik adieu.
Den Wechsel in die Wissenschaft wird Pinkwart mit einem lachenden und einem weinenden Auge antreten. Lachend, weil er nun einmal von Hause Wissenschaftler ist. Von 2011 bis 2017 saß der Volks- und Betriebswirt als Rektor auf dem Chefsessel der HHL Leipzig Graduate School of Management, wo er auch Lehrstuhlinhaber für Innovationsmanagement und Entrepreneurship war. Weinend, weil der Wissenschaftler sich weniger als Theoretiker als vielmehr als Macher sah, der viele seiner ambitionierten Vorhaben aber nun in den Händen anderer sieht. Oder sie gar nicht erst aufgegriffen werden.
Das Pastoralfeierliche war dem einstigen stellvertretenden Ministerpräsidenten fremd. Steif hinter dem Rednerpult im NRW-Landtag zu stehen, muss bei dem agilen Politiker körperliche Schmerzen hervorgerufen haben. Statt auf den politischen Gegner zu feuern, war es seine vorrangige Absicht, andere von seinen Ideen zu überzeugen. Dabei erzählte er gerne die eine oder andere Anekdote – „Dönekes“, wie man die kleinen Geschichten an Rhein und Ruhr gerne nennt.
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