Tarifabschluss Stahl: 32-Stunden-Woche und 5,5 % mehr Lohn
In der Stahlindustrie gelingt vor dem Jahrenende noch ein Tarifabschluss. Die 32-Stunden-Woche kommt.
Die nordwestdeutschen Metaller dürfen sich über deutliche Lohnzuwächse freuen. Arbeitgebervertreter und die Gewerkschaft IG Metall haben sich auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
Die ursprünglich geforderte Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich konnte die Gewerkschaft zwar nicht durchsetzen. Die Beschäftigten erhalten aber eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 3000 €. Ab dem 1. Januar 2025 steigen die Löhne und Gehälter zudem um 5,5 %. Die Arbeitszeit sinkt zwar in den meisten Fällen von 35 auf 32 Wochenstunden, allerdings nur bei einem teilweisen Lohnausgleich.
Die 32-Stunden-Woche kommt: schrittweise Angleichung der Löhne
Insbesondere in Betrieben, in denen die Transformation der Branche „Druck auf die Beschäftigten“ ausübe, kann die Arbeitszeit von bislang 35 auf 32 Stunden reduziert werden. Dabei wird vorerst eine zusätzliche Stunde vergütet. Metaller, die älter als 60 Jahre sind und im Schichtdienst eingesetzt werden, erhalten ab 2025 für 32 geleistete Stunden eine Lohnzahlung im Gegenwert von 34,1 Stunden. Die Altersgrenze wird in den beiden darauf folgenden Jahren abgesenkt. Diese Regelung reicht über den Tarifabschluss hinaus, der im September 2025 ausläuft und soll 2027 überprüft werden. Ein Hintertürchen bleibt den Arbeitgebern: Bei einem Mehrbedarf an Arbeit, etwa wegen des Parallelbetriebs alter und neuer Technologien, kann die Arbeitszeit auf das bisherige Niveau von 35 Stunden angehoben werden. Die zusätzlichen drei Stunden gelten dann aber als Mehrarbeit und werden entsprechend bezahlt.
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Inflationsprämie in zwei Tranchen
Die Inflationsausgleichsprämie wird zur Hälfte im Januar 2024 ausgezahlt. In den Monaten Februar bis November folgt ein Gehaltsaufschlag von jeweils 150 € pro Monat. In Summe erhalten die Arbeitnehmer so 3000 €. Die Tarifeinigung gilt allerdings nur für die Stahl- und Eisenindustrie in den Bundesländern NRW, Bremen und Niedersachsen. Die ostdeutsche Stahlindustrie und die Metaller im Saarland haben noch einen laufenden Tarifvertrag. Die Friedenspflicht hierfür läuft Ende Februar aus. Verhandlungen für die rund 8000 Beschäftigten sind bereits im Gange.
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