VDMA: Für eine breite Deindustrialisierung in Deutschland gibt es bisher keine Belege
Der VDMA listet in einem Positionspapier die Baustellen auf, die nach Ansicht des Verbandes beseitigt werden müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Lands zu stärken. VDMA-Präsident Haeusgen warnt aber vor Untergangsszenarien.
„Deutschland geht nicht unter, und für eine breite Deindustrialisierung des Lands gibt es bisher keine Belege“, sagte VDMA-Chef Haeusgen. Tatsächlich habe die Ampelkoalition in der ersten Hälfte ihrer Amtszeit der Industrie zugehört und einige wirtschaftsfreundliche Gesetze wie die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren durchgebracht. „Trotzdem gibt es noch erhebliche strukturelle Baustellen, die jetzt angegangen werden müssen, um den Standort im internationalen Wettbewerb zu stärken. Wir müssen uns vor allem von bürokratischen Fesseln befreien“, betonte Haeusgen.
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Der VDMA-Präsident erklärte zudem, dass staatliche Subventionen kein geeignetes Mittel seien, um Standortprobleme dauerhaft zu lösen. Wenn Subventionen eingesetzt werden, müssten diese zeitlich klar begrenzt und eng geschnürt sein. „Strategische Souveränität und Resilienz lassen sich auch mit marktlichen Instrumenten herstellen. Und ganz besonders müssen Subventionswettläufe innerhalb der Europäischen Union vermieden werden“, betonte der VDMA-Präsident.
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In seinem Positionspapier listet der VDMA die Punkte auf, die aus seiner Sicht Reformen benötigen. Hier eine Auswahl:
- weniger Bürokratie, insbesondere für den Mittelstand, Beschleunigung der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen
- niedrigere Unternehmenssteuern und verbesserte Abschreibungsbedingungen
- mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt: Verlängerung der Wochen- und Lebensarbeitszeit, mehr Fachkräfte aus dem Ausland
- ein schnellerer Ausbau der digitalen Infrastruktur
- Abbau von Handelshemmnissen