Waffenhilfe für die Ukraine 22. Apr 2022 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 4 Minuten

Was die Panzerhaubitze 2000 im Ukrainekrieg bewirken kann

Die Panzerhaubitze 2000 aus deutscher Produktion soll an die Ukraine geliefert werden. Wie das Waffensystem funktioniert und welche Rolle es in der Verteidigung gegen die russische Aggression übernimmt.

Mit der Panzerhaubitze 2000 bekommt die Ukraine erstmals schwere Waffen aus deutscher Produktion. Das Foto zeigt eine Übung der Bundeswehr auf dem Truppenübungsplatz Putlos im Jahr 2018.
Foto: Bundeswehr / Torsten Kraatz

Lange hatte die Bundesregierung gezögert, die Ukraine mit schweren Waffen zu unterstützen, doch am gestrigen Donnerstag bestätigte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), dass Deutschland ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 aus deutscher Produktion ausbilden werde, die aus Beständen der niederländischen Armee geliefert werden. Doch wieso sind Nato und Ukraine sich einig, dass diese Waffe im Kampf gegen die russische Aggression helfen kann? Und wie funktioniert sie, und was unterscheidet sie von anderen Artilleriesystemen? Dazu einige Erläuterungen.

Was für eine Waffe ist diese Panzerhaubitze 2000?

Es handelt sich um ein Geschütz auf Selbstfahrlafette. Es wird also nicht an einen Lkw oder eine andere Zugmaschine angehängt, sondern bewegt sich aus eigener Kraft. Die Panzerhaubitze 2000 wurde zur Jahrtausendwende bei der Bundeswehr eingeführt, das Konzept stammt noch aus dem Kalten Krieg. Bis heute gehört sie zu den weltweit modernsten Artilleriesystemen. Mit dem Waffensystem sollten Panzertruppen eine weitreichende Feuerunterstützung bekommen durch Geschütze, die auf dem Gefechtsfeld mit dem gleichen Tempo wie Kampfpanzer operieren können.

Die Panzerhaubitze 2000 ist mit einem 155-mm-Geschütz bewaffnet, das mit Standardmunition bis zu 30 km weit schießen kann. Die fünf Besatzungsmitglieder sind in einem gepanzerten Kampfraum vor dem Wetter und Beschuss geschützt. Die kleinste Einheit, der Zug, besteht aus vier Geschützen. Ihre Ziele erhalten die Panzerhaubitzen digital von einem Leitstand zugewiesen.

„Ganz entscheidend wäre auch die Lieferung von Panzerhaubitzen 2000“, sagt der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk. Warum legt die Ukraine so viel Wert auf dieses Geschütz?

Traditionell spielt die Artillerie bei der russischen Armee eine wichtige Rolle im Gefecht. Im sogenannten Gefecht der verbundenen Waffen kommt ihr die Aufgabe zu, die feindlichen Truppen zu dezimieren und niederzuhalten, bevor Infanterie und Kampfpanzer in die feindlichen Stellungen brechen.

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