Abschied vom Hochofen
Jahrzehntelang war der Hochofen das Kernaggregat jedes Hüttenstandorts. Nun können die Stahlkonzerne ihn nicht schnell genug loswerden. Porträt einer Branche unter Zeitdruck.
Plötzlich sind sich in der Stahlindustrie alle einig, wie das Kohlendioxidproblem zu lösen ist. Noch vor vier Jahren wollten die einen das Hochofengas auffangen und zu Chemikalien verarbeiten, andere wollten es im Boden verpressen. Nur eine Minderheit hatte schon 2018 den Plan, den heute alle haben: Direktreduktion.
Damit ist es ausgemacht: Die Stahlkonzerne stehen vor einer Zäsur. Der Hochofen, seit jeher der Taktgeber, nach dem sich die Stahlproduktion richtet, ist zur Zumutung geworden. Wenn die Hütten zunehmend für ihre CO2-Emissionen zahlen müssen – bislang sind sie in großem Stile davon befreit –, reduziert der Hochofen nicht mehr nur Eisenerz, sondern auch Betriebsvermögen.
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