China liefert wieder Gallium und Germanium
Im Sommer kam der Handel mit den beiden Metallen wegen chinesischer Ausfuhrkontrollen praktisch zum Erliegen. Jüngste Zahlen der Zollbehörden belegen: China exportiert wieder.
China genehmigt die Ausfuhr von Gallium und Germanium. Die Exporte der beiden wichtigen Technologiemetalle nehmen wieder zu. Das berichtet der Metallhändler Tradium unter Berufung auf die chinesischen Zollbehörden. Im Sommer 2023 sah das noch ganz anders aus. Damals hatte das chinesische Handelsministerium neue Exportkontrollen für die beiden Metalle eingeführt. Um den neuen Bestimmungen gerecht zu werden, mussten Exporteure Sonderlizenzen beantragen. Der Genehmigungsvorgang zog sich aber hin. Im August fanden praktisch keine Ausfuhren mehr statt.
VDI nachrichten berichtete: Export von Gallium und Germanium aus China ist zum Erliegen gekommen
Gallium und Germanium steckt in Mikrochips und Solarpaneelen
Der zwischenzeitliche De-fact-Ausfuhrstopp galt vielen Beobachtern als Reaktion auf den westlichen Ausfuhrstopp von Mikrochips, wie sie etwa zum Training von künstlicher Intelligenz benötigt werden. Denn Gallium und Germanium sind Bestandteil von Halbleitern, zudem aber auch in LEDs und Solarpaneelen sowie Glasfaserkabeln verbaut. China dominiert den Markt für beide Metalle mit einem globalen Marktanteil von 90 % für Gallium und rund 80 % für Germanium.
Im September erfolgten erstmals Genehmigungen für die Ausfuhr von Gallium und Germanium unter den neuen Bedingungen. Seitdem erholen sich die Exporte.
Matthias Rüth, Geschäftsführer von Tradium, bestätigt die Zahlen. „Die Lieferketten sind kurzzeitig fast komplett abgerissen. China hat ein weiteres Mal seine Dominanz im Rohstoffmarkt aufgezeigt.“
Nachfrage nach Gallium und Germanium wird weiter steigen
Das verheißt weiter Unsicherheit beim Bezug von Gallium und Germanium. Und das vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung der Metalle. Die Deutsche Rohstoffagentur erwartet beispielsweise einen Anstieg der Nachfrage nach Gallium für Mikrochips von 38 t aus dem Jahr 2018 auf 79 t im Jahr 2040. Ähnlich rasant nach oben dürfte die Nachfrage für Gallium bezogen auf die Anwendung in Glasfaserkabeln gehen, nämlich von 59 t 2018 auf bis zu 246 t im Jahr 2040.
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