Einkaufsmanager fordern niedrigere Strompreise von der EU
Eine aktuelle Umfrage unter Entscheidern im Einkauf zeigt auf: Noch wichtiger als Bürokratieabbau und Investitionen in Infrastruktur ist den Unternehmen ein politischer Rahmen für niedrige Strompreise.
76 % der Einkaufsmangerinnen und Einkaufsmanager halten es für die wichtigste industriepolitische Aufgabe der EU, „für stabile und niedrige Strompreise zu sorgen“. Das ergab die jüngste Rohstoffstudie der Einkaufsberatung Inverto. Die knapp 100 Studienteilnehmer, die überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum und Großbritannien stammen, forderten außerdem von den Brüsseler Politikern, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben (71 %) sowie Genehmigungsverfahren zu vereinfachen (62 %). Der Infrastrukturausbau (48 %) oder die Subventionierung von Rohstoffprojekten innerhalb der EU (41 %) genießen dagegen eine geringere Priorität unter den Befragten. „Freie Märkte und den freien Warenfluss fördern“ gehört sogar nur für jedes dritte Unternehmen (34 %) auf die EU-Agenda.
Einkaufsmanager skeptisch gegenüber den positiven Effekten des Critical Raw Materials Acts
Die Befragten, die zur Hälfte aus dem produzierenden Gewerbe stammen, äußerten sich außerdem zur Relevanz des „Critical Raw Materials Acts“, der kürzlich von der EU verabschiedet wurde.
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Immerhin 39 % der Unternehmen gaben an, die EU-Gesetzesinitiative werde mittel- bis langfristig eine Verbesserung der Rohstoffversorgung bewirken. Unter den 61 %, die dem Vorhaben skeptischer gegenüberstehen, Rohstoffe wieder vermehrt in der EU zu gewinnen, begründete ein Anteil von 16 Prozentpunkten, die von ihrem Unternehmen benötigten Rohstoffe gebe es in der EU nicht. Weitere 16 % der Befragten glauben, das Gesetz sei wegen der komplizierten Genehmigungsverfahren in der EU nicht umsetzbar. Und weitere 29 % halten den Critical Raw Materials Act für ihr Unternehmen für irrelevant.