Jahrhundertklau: Wie Metalldiebe 1100 Container mit Nickel verschwinden ließen
Ein spektakulärer Betrugsfall hat unter Rohstoffhändlern für Verunsicherung gesorgt. Bei Recherchen in den Lagern der Londoner Metallbörse wurden weitere Container entdeckt, die mit Schutt befüllt waren statt mit wertvollem Metall.
Geschäftliche Betrügereien hat es immer gegeben, einen so dreisten Fall wie den, der Anfang des Jahres den Rohstoffriesen Trafigura ereilte, gibt es hingegen selten. Das in Singapur ansässige Handelshaus hatte 1100 Container mit hochwertigem Nickel im Werte von 577 Mio. $ bestellt. Diese Container wurden auch geliefert – nur enthielten sie keinerlei Nickel, sondern Steine. Dieser sensationell große Betrugsfall hat den internationalen Rohstoffhandel stark beunruhigt – und mit ihm auch viele weit kleinere Metallhandel- und Metallverbrauchsunternehmen.
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Die Verunsicherung beschränkt sich keineswegs auf Nickel als Metall. Auch jene, die mit ganz anderen Industriemetallen handeln, machen sich zunehmend Sorgen. Dazu gehört auch der von dem Umsatz nach Marktführer im Rohstoffhandel, Glencore. Das Nickel, das Trafigura gekauft hatte, war bis Januar dieses Jahres in einem Lagerhaus der Gruppe Access World in Rotterdam eingelagert gewesen, die damals noch Glencore gehörte. Irgendwann und irgendwo muss Ende Januar oder früh im Februar das Nickel aus den Containern verschwunden sein, ehe letztere mit der Steineladung den Weg zu Trafigura fanden.
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