Rohstoffe 21. Feb 2023 Von Peter Odrich Lesezeit: ca. 3 Minuten

So erwarten Analysten die Preisentwicklung wichtiger Industriemetalle 2023

Nach den turbulenten Jahren, die von Coronakrise und Ukrainekrieg geprägt waren, stabilisieren sich die Rohstoffmärkte. Analysten wagen wieder Prognosen. Diese Metalle dürften in naher Zukunft gefragt sein.

Die derzeitigen Preisrückgänge bei Aluminium dürften nicht von Dauer sein. Analysten erwarten bereits für 2024 wieder einen leichten Anstieg.
Foto: PantherMedia / antiksu

Aus der Sicht vieler Trader hat das Metallhandelsjahr 2023 recht gut begonnen. Im Monat Januar ist der Metallpreisindex der London Metal Exchange (LME), der größten einschlägigen Börse, um immerhin 9,4 % in die Höhe gegangen. Darin schlug sich unverkennbar ein starker Chinaoptimismus nieder. Das Ende der langen Covid-Periode in der Volksrepublik wurde von vielen als Auftakt zu einem schnellen Aufstieg der chinesischen Industrieproduktion verstanden. Inzwischen ist allerdings ein gewisser Realismus in diese Betrachtung eingezogen. Natürlich geht es mit der chinesischen Industrieproduktion aufwärts – aber eben doch nicht so schnell wie anfänglich unterstellt. Die chinesische Industrie leidet nach wie vor unter Covid-Folgen, zugleich aber auch unverkennbar unter einer konjunkturell wie auch geopolitisch bedingten Zurückhaltung der Besteller in der westlichen Welt. Sichtbar ist all das nicht zuletzt dadurch, dass zahlreiche Containerschiffe gegenwärtig deutlich schlechter ausgelastet fahren und so mancher Containerhafen derzeit mangels Ladungsaufkommen aus China gar nicht erst angelaufen wird. In Ostasien dümpeln gegenwärtig Hunderte von Frachtschiffen beschäftigungslos vor den Häfen.

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Zinn auf Talfahrt, Blei stabil

All das führt dazu, dass die im Februar von Tradern wie Analysten erstellten Preisprognosen für die wichtigsten Industriemetalle keineswegs mehr eindeutig auf steigende Preise hindeuten. Für Aluminium, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn und Zink wird inzwischen sogar ganz überwiegend mit tendenziell zumindest leicht fallenden Preisen im laufenden Jahr gerechnet. Dabei gibt es allerdings erhebliche Unterschiede in den Erwartungen. Als relativ am stabilsten wird unter den „Verlierern“ in diesem Jahr Blei eingeschätzt. Spitzenreiter der erwarteten Talfahrt ist dagegen Zinn, wobei fairerweise zu berücksichtigen ist, dass gerade Zinn in den zurückliegenden Monaten deutlich nach oben tendiert hatte. Ganz anders sieht es bei den Metallpreiserwartungen für das kommende Jahr aus. Hier wird zumindest für Aluminium, Kupfer und Zinn mit deutlichen Steigerungen gerechnet. 2024 soll der Aluminiumpreis um 4,5 % in die Höhe gehen. Für Kupfer und Zinn gehen die Analysten sogar von einer Preissteigerung von jeweils 6,7 % für das kommende Jahr aus. Mit einer Sicherheit wird es allerdings sowohl in diesem Jahr wie im kommenden immer wieder kräftige Ausschläge der Metallpreise nach unten wie oben geben.

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