Siemens Energy: Staatshilfen und Finanzbeteiligung sichern Zukunft
Siemens Energy wird Medienberichten zufolge Staatsgarantien erhalten, während der Großaktionär Siemens sich finanziell beteiligt. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 15 Mrd. €.
Der angeschlagene Konzern Siemens Energy wird Staatsgarantien erhalten. Der Großaktionär Siemens wird sich ebenfalls finanziell beteiligen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf 15 Mrd. €.
Dem Bericht zufolge werden die Banken 12 Mrd. € bereitstellen, wofür der Bund wiederum Rückgarantien über 7,5 Mrd. € gewähren wird. Eine Lösung für die verbleibenden 3 Mrd. € wurde ebenfalls gefunden. Die Einigung soll am kommenden Mittwoch bekannt gegeben werden, wenn der DAX-Konzern Siemens Energy seine Geschäftszahlen für 2022/23 veröffentlicht. Gemäß den Angaben wird der ehemalige Mutterkonzern Siemens ebenfalls einen Beitrag leisten, um sicherzustellen, dass Siemens Energy weiterhin Großaufträge absichern kann.
Siemens: Energietochter mit Verlust im ersten eigenen Geschäftsjahr
Aufgrund erheblicher Schwierigkeiten in der Windkraftsparte hatte Siemens Energy zuletzt Mühe, entsprechende Bürgschaften von seinen Banken zu erhalten. Der Bund tritt nun als zusätzlicher Garantiegeber ein. In den vergangenen Wochen war eine Bedingung des Staates, dass sich auch die frühere Konzernmutter Siemens finanziell beteiligt.
Staatliche Garantien als Fehlanreize für Unternehmen?
Kürzlich äußerte der Ökonom Marcel Fratzscher kritische Bedenken hinsichtlich möglicher Milliardengarantien des Bundes für den in Schwierigkeiten steckenden Energietechnikkonzern Siemens Energy. Er betonte, dass dies aus verschiedenen Gründen problematisch sei. „Staatliche Garantien schaffen Fehlanreize für Unternehmen, da sie eine Vollkasko-Mentalität fördern“, zitierte die dpa seine Worte Ende Oktober. Fratzscher erinnerte daran, dass die Siemens AG im Jahr 2020 die Abspaltung von Siemens Energy vorgenommen hat, und es wurde spekuliert. „Möglicherweise auch mit der Absicht, viele Risiken der Energiesparte nicht mehr übernehmen zu müssen und sie auf den Staat übertragen zu können.“
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Herausforderungen in der Windkraftsparte
Seit einigen Jahren kämpft Siemens Energy mit Herausforderungen in seiner Windkraftsparte, was regelmäßig zu Gewinnwarnungen und finanziellen Verlusten führt. Infolgedessen führte das Unternehmen Gespräche über mögliche Milliardengarantien mit verschiedenen Parteien, darunter Partnerbanken und die Bundesregierung. „Wir wollen kein Cash vom Staat. Es geht ausschließlich um Bürgschaften, die in der Praxis noch nie gebraucht wurden. Das Ganze ist wie eine Rückversicherung für die Banken“, hieß es seitens des Unternehmens.
Der angeschlagene Energietechnikkonzern Siemens Energy hat nach den ersten Berichten über einen Durchbruch bei den Gesprächen über Staatshilfen an der Börse deutlich zugelegt. Der Aktienkurs stieg zuletzt um bis zu 7 %.